Papst Franziskus ruft Laien wie Kirchenvertreter zu einer Vertiefung liturgischer
Kenntnisse auf. In einem Brief an den Präfekten der Gottesdienstkongregation anlässlich
des 50-Jahr-Jubiläums der Konstitution „Sacrosanctum Concilium“ betont der Papst,
dass die Liturgiereform noch nicht vollständig umgesetzt sei: „Es bleibt noch viel
zu tun für eine korrekte und komplette Anwendung der Konstitution über die heilige
Liturgie – auf Seite der Getauften und der kirchlichen Gemeinschaften“, schreibt der
Papst in seiner Botschaft an Kardinal Antonio Canizares Llovera. Es brauche hier einen
„erneuerten Willen, auf dem von den Konzilsvätern angezeigten Weg weiterzugehen“,
so Franziskus. Anlässlich des Jubiläums fand in dieser Woche eine Tagung an der Lateranuniversität
statt.
Weiter erinnerte der Papst in seiner Botschaft an die Bedeutung der
Haltung des gläubigen Christen für den Gottesdienst. „Angesichts des Erbarmens Gottes,
ermahne ich euch, meine Brüder, euch selbst als lebendiger und heiliges Opfer darzubringen,
das Gott gefällt; das ist für euch der wahre und angemessene Gottesdienst.“ (Rm 12,1)
Ausgehend von diesem Satz aus dem Römerbrief betonte der Papst, wie wesentlich der
Nachvollzug des Opfers Christi durch die Gläubigen sei: „Eine Liturgie, die vom spirituellen
Kult abgelöst wäre, würde riskieren, leer zu werden und von der Originalität des Christentums
zu einem allgemeinen sakralen, fast magischen Sinn und zu leerer Formensprache zu
verkommen. Indem die Liturgie Christi Wirken ist, drängt sie aus ihrem Innersten dazu,
sich mit den Gefühlen Christi zu bekleiden, und in dieser Dynamik wird die ganze Realität
gewandelt.“