2014-02-20 17:50:49

D: Weltbild im Fokus


Die bayerischen Bischöfe haben seit Dienstag im unterfränkischen Schmerlenbach getagt. Neben Weltbild setzten sich die Oberhirten auch mit der „Pille danach“ und der aktiven Sterbehilfe auseinander. Weltbild-Aufsichtsratschef Peter Beer informierte die Bischöfe über die Lage der insolventen katholischen Verlagsgruppe. Dabei habe der Münchner Generalvikar deutlich gemacht, dass Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz gute Arbeit leiste, sagte der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick am Donnerstag im unterfränkischen Wallfahrtsort Schmerlenbach zum Abschluss der Frühjahrsvollversammlung der Freisinger Bischofskonferenz.

Schick unterstrich, die von den deutschen Bischöfen zugesagten 65 Millionen Euro würden zum Wohle der Weltbild-Beschäftigten eingesetzt. Er hoffe, dass „für möglichst viele Mitarbeiter eine gute Lösung gefunden wird“. Entscheidungen über die konkrete Verwendung der Kirchenmittel gebe es noch nicht, so der Erzbischof, der diesmal die Tagung der Bischöfe leitete. Der Konferenzvorsitzende, der Münchner Kardinal Reinhard Marx, hält sich derzeit zu Beratungen in Rom auf.

Weltbild gehörte bisher zwölf katholischen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Katholischen Soldatenseelsorge Berlin. Die sieben bayerischen Diözesen hielten etwas mehr als die Hälfte der Anteile. Nach der Insolvenzanmeldung am 10. Januar wird nach neuen Eigentümern für den Konzern und seine mehr als 6.000 Mitarbeiter gesucht.

Limburg kein Thema
Die Krise im Bistum Limburg war nach Schicks Worten indes kein Thema der Beratungen. Es gelte, den Bericht der Kommission abzuwarten, die das Bauprojekt auf dem Limburger Domberg untersucht habe. Dieser Bericht werde „bald kommen“, so der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann.

Nach der ersten polizeilichen Auflösung eines Kirchenasyls seit 18 Jahren in Bayern werde der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa dem Vorgang nachgehen und das Gespräch mit den Verantwortlichen suchen, erklärte Schick. Das Kirchenasyl sei bisher nicht von Räumungen betroffen gewesen, fügte der Erzbischof hinzu, „obwohl wir wissen, dass es sich um einen rechtlichen Grenzbereich handelt“.

Flüchtlings-Unterstützergruppen hatten den Fall am Donnerstag öffentlich gemacht und den Behörden einen „Tabubruch“ vorgeworfen. Am Dienstag waren Polizisten in ein Augsburger Pfarrhaus mit einem Haftbefehl eingedrungen und hatten eine dort untergebrachte Tschetschenin sowie ihre vier Kinder mitgenommen.
Die bayerischen Bischöfe bekräftigten die Kritik der katholischen Kirche an aktiver Sterbehilfe. Dass diese Praxis in Belgien jetzt auch bei Minderjährigen legalisiert worden sei, wertet die Freisinger Bischofskonferenz als „Dammbruch“. Ablehnend äußerten sich die Bischöfe außerdem zu der in Deutschland diskutierten rezeptfreien Abgabe der "Pille danach". Außerdem wurde ein neuer Beauftragter der Freisinger Bischofskonferenz für Jugendseelsorge und kirchliche Jugendverbände in Bayern benannt: der Augsburger Weihbischof Florian Wörner.

(kna/münchner kirchennachrichten 20.02.2014 pr)







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