2014-02-19 12:06:18

Franziskus: „Sei mutig und geh zur Beichte“


RealAudioMP3 Über das Sakrament der Versöhnung hat Papst Franziskus an diesem Mittwoch bei der Generalaudienz gesprochen. Die Beichte sei – so wie die Krankensalbung - ein „Sakrament der Heilung“. „Wenn ich beichten gehe, dann möchte ich gesund werden: gesund werden in der Seele und im Herzen für etwas, das ich getan habe und das nicht in Ordnung ist“, so der Papst. Die Vergebung der Sünden könne man sich nicht selbst erteilen, betonte Franziskus.

„Ich kann nicht sagen: Ich vergebe mir die Sünden. Um Vergebung wird gebeten, bei einem anderen, und in der Beichte bitten wir Jesus um Vergebung. Die Vergebung ist nicht ein Ergebnis unserer Bemühungen, sondern ein Geschenk, eine Gabe des Heiligen Geistes. Sie erfüllt uns mit Barmherzigkeit und Gnade, die vom offenen Herzen des gekreuzigten und auferstandenen Christus unaufhörlich fließen.“

Im Lauf der Zeit sei die Feier des Sakramentes der Versöhnung von einer öffentlichen Form zu einer persönlichen übergegangen, der Form der Beichte, sagte Franziskus. Das dürfe aber nicht die kirchliche Prägung vergessen lassen, die ihr „lebendiger Zusammenhang“ sei. Tatsächlich sei ja die christliche Gemeinschaft „der Ort, an dem sich der Geist präsent zeigt, der die Herzen in der Liebe erneuert und alle eint.“

„Und deshalb genügt es nicht, den Herrn im Geist und im Herzen um Vergebung zu bitten, sondern es ist nötig, demütig und vertrauensvoll die eigenen Sünden dem Diener der Kirche zu beichten. In der Feier dieses Sakramentes vertritt der Priester nicht nur Gott, sondern die Gemeinschaft der Kirche, die sich in der Zerbrechlichkeit jedes ihrer Glieder erkennt, die bewegt seine Reue vernimmt, die sich mit ihm versöhnt, die ihn ermuntert und begleitet auf dem Weg der Umkehr und der menschlichen und christlichen Reifung.“

Nun könne jemand einwenden, er beichte bei Gott selbst. Sicher, man könne vor Gott seine Sünden benennen und um Vergebung bitten, so der Papst. Unsere Sünden richteten sich aber auch gegen die Brüder und Schwestern und gegen die Kirche. Deshalb sei es nötig, die Kirche und die Geschwister – in der Person des Priesters - um Vergebung zu bitten. Scham über die eigenen Sünden zu empfinden, mache demütiger und sei daher gut, sagte der Papst.

„Der Priester nimmt die Beichte mit Liebe und Zärtlichkeit an, im Namen Gottes, der vergibt. Auch vom menschlichen Standpunkt aus tut es gut, mit dem Bruder über die Dinge zu sprechen, die mein Herz belasten. Habt keine Angst vor der Beichte! Wenn man sich in die Schlange zur Beichte anstellt, empfindet man Scham, aber am Ende der Beichte kommt man frei, groß, schön, erleichtert, glücklich heraus, es ist einem verziehen worden.“

Wie viel Zeit ist seit eurer letzten Beichte vergangen?, fragte der Papst: Zwei Tage, zwei Jahre, vierzig Jahre?

„Wenn viel Zeit vergangen ist, verliere keinen weiteren Tag: geh hin, der Priester wird geduldig sein. Und Jesus auch! Jesus empfängt dich mit viel Liebe. Sei mutig, und geh zur Beichte. Das Sakrament der Beichte feiern ist wie in eine Umarmung aufgenommen zu werden, die Umarmung der unendlichen Barmherzigkeit des Vaters.“

(rv 19.02.2014 gs)








All the contents on this site are copyrighted ©.