2014-02-18 12:00:08

Papstpredigt: Versuchungen - sie wachsen und stecken an


RealAudioMP3 Versuchungen beginnen immer ganz harmlos und verwandeln sich dann in einen Käfig, aus dem es kein Entkommen gibt. Man versucht dann nur, sich gegenüber Gottes Wort taub zu stellen. In seiner Predigt bei der Morgenmesse in der Casa Santa Marta wies Papst Franziskus in Bezug auf die Lesung aus dem Jakobusbrief darauf hin, dass Gott selber nie in Versuchung führe.

„Von wo her kommt die Versuchung? Wie wirkt sie in uns? Der Apostel [Jakobus] sagt uns, dass sie nicht von Gott kommt, sondern aus unseren Leidenschaften, unseren inneren Schwächen, aus der Wunde, welche die Erbsünde in uns hinterlassen hat: von daher kommen die Versuchungen, aus diesen Leidenschaften. Es ist interessant: Die Leidenschaft hat drei Eigenschaften, sie wächst, sie steckt an und sie rechtfertigt sich. Sie wächst, sie beginnt ganz ruhig und wächst dann. Genau das sagt Jesus auch, wenn er im Gleichnis von der Saat der Zwietracht spricht. Das Korn wächst, aber auch die vom Feind gesäte Zwietracht. Und die Versuchung wächst, wächst, wächst. Und wenn man ihr nicht entgegen tritt, dann übernimmt sie alles.“

Versuchungen erzeugen Sünden, und die Sünde, einmal begangen, bringe Tod hervor, so der Papst. Darüber hinaus suche die Versuchung andere Versuchungen, sie vermehre sich, stecke an. Und daraus könne man nicht mehr so einfach entkommen. Das sei die Erfahrung der Apostel, von der das Tagesevangelium [Mk 8, 14-21] berichte: Die Zwölf im Boot beklagen sich, dass es nichts zu essen gibt. Jesus habe vielleicht über dieses Gezänk gelächelt und sie dann darauf hingewiesen, dass sie wie die Pharisäer und wie Herodes seien. Sie haben keinen Platz, keine Zeit, kein Licht um auf das Wort Gottes zu hören.

„Wenn wir uns in einer Versuchung wiederfinden, dann hören wir nicht mehr das Wort Gottes, wir hören es nicht mehr. Wir verstehen es nicht. Sie nimmt uns die Fähigkeit zum Weitblick, sie schließt uns den Horizont, und so führt sie uns zur Sünde. Wenn wir in Versuchung sind, dann kann uns nur das Wort Gottes, das Wort Jesu retten. Dieses Wort hören öffnet uns Horizonte. Jesus ist immer bereit, uns zu zeigen, wie man aus den Versuchungen heraus kommt. Und nicht nur das, er gibt uns auch Zuversicht.“

Diese Zuversicht sei eine große Kraft, wenn wir uns in Versuchung wiederfinden. Der Herr erwarte uns, so der Papst. Er habe Vertrauen in uns Versuchte, in uns Sünder, er öffne immer Horizonte. Der Teufel hingegen schließe mit den Versuchungen, „er schließt, er schließt, er schießt“ wieder holte Franziskus. Sich davon nicht gefangen nehmen zu lassen heißt, auf die Worte Jesu zu hören.

„Bitten wir den Herrn, dass er uns wenn wir in Versuchung sind immer wie auch schon den Jüngern in seiner Geduld sagt ‚Halt, seid ruhig. Erinnere dich an das, was ich für dich tue, für dich getan habe, erinnere dich! Erhebe die Augen, schaue auf den Horizont, schließe dich nicht ein, gehe voran’. Und dieses Wort wird uns davor retten, im Augenblick der Versuchung in Sünde zu verfallen.“

(rv 18.02.2014 ord)







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