Kollegialität und die Familie - die beiden großen Themen des Papstes
Papst Franziskus wird nicht den Ausschluss wiederverheirateter Geschiedener von den
kirchlichen Sakramenten aufheben. Davon geht der emeritierte Kurienkardinal Giovanni
Battista Re aus. Er, Kardinal Re, halte es nicht für möglich, diese kirchenrechtliche
Vorgabe zu revidieren, sagte er dem Internetportal Vatican Insider. „Eine objektive
Situation kann man nicht ändern“, so der frühere Präfekt der Bischofskongregation,
der als ranghöchster Kardinal das Konklave zur Wahl von Franziskus leitete. Franziskus
liege jedoch viel daran, die kirchliche Seelsorge für wiederverheiratete Geschiedene
zu verbessern. Diese müsse darauf gerichtet sein, die Betroffenen in ihrem Glauben
zu bestärken und ihnen ein Leben im Gebet bei regelmäßigem Besuch der Sonntagsmesse
zu ermöglichen. Derzeit werde an Wegen gearbeitet, um die Nähe der Kirche zu diesen
Menschen sichtbarer werden zu lassen. Die Sorge um die Familie zähle zu den Hauptthemen
dieses Papstes.
Kollegialität der Bischöfe ist dem Papst wichtig Sein
zweites großes Anliegen sei die Stärkung der Kollegialität mit den Bischöfen, so Re.
Dafür werde Franziskus die Abläufe in der Bischofssynode vereinfachen, um das Zusammenwirken
der Synodalen effizienter zu gestalten. Mit Blick auf die Kurienreform, über die das
von Franziskus berufene Gremium der acht beratenden Kardinäle derzeit im Vatikan konferiert,
sagte Re, diese brauche Zeit und eine intensive Reflexion.