2014-02-14 12:55:45

Papstpredigt: Über die innere Haltung des Christen


RealAudioMP3 Das Evangelium zu verkünden ist nicht ein Gefallen, den man Gott schuldet, sondern eine Freude. Er wünsche sich freudige Christen, die in Bewegung sind, sagte der Papst an diesem Freitag in der Morgenmesse in Santa Marta. Ausgehend von den Tagesheiligen, Europas Patrone Kyrill und Methodius, erläuterte Franziskus, was es heißt, ein Jünger Jesu zu sein; der 14. Februar ist Gedenktag nicht nur für den heiligen Valentin, sondern auch für Kyrill und Methodius. Die beiden griechischen Heiligen führten das Christentum in den slawischen Ländern Osteuropas ein.

„Man kann nicht an einem Christen denken, der still steht: ein Christ, der still steht, erkrankt in seiner christlichen Identität. Ein Christ ist ein Jünger um zu laufen, um zu gehen. Der Herr sagt das ja ganz am Schluss, wie wir auch im Psalm gehört haben: Geht in die Welt hinaus und verkündet das Evangelium. Geht! Lauft! Das ist eine erste Haltung der christlichen Identität: laufen, auch unter schwierigen Umständen und indem man Hürden überwindet.“

Auch der Apostel Paulus sei hierfür ein Beispiel, denn er hatte keine Scheu, vor Heiden über Christus zu sprechen. Jesus selber lade alle dazu ein, an jeder Kreuzung und mit allen Menschen – ob gut oder böse – über die Frohe Botschaft zu sprechen. Franziskus erinnerte an David, der gegen den Philister kämpfen musste. Die Israeliten wollten David mit allen möglichen Ausrüstungen in den Kampf schicken, doch David nahm bloß seine Schleuder - und gewann.

„Wie ein Lamm und nicht wie ein Wolf, weil man doch manchmal versucht ist zu denken: Das ist zu schwierig, diese Wölfe sind zu schlau, aber ich bin noch schlauer, nicht wahr? Ein Lamm, nicht ein Blödmann, aber ein Lamm und mit der christlichen Schlauheit, denn wenn du ein Lamm bist, dann wird Gott dich beschützen. Doch wenn du dich wie ein Wolf fühlst, dann wird Er dich nicht beschützen. Er wird dich alleine lassen und die Wölfe werden dich roh fressen, wie ein Lamm.“

Ein dritter Aspekt der christlichen Identität sei der „christliche Stil“, so der Papst in seiner Morgenpredigt. Dieser Stil sei geprägt von der Freude.

„Kein Christ tut dem Herrn oder der Kirche einen Gefallen, wenn er ein langsames und klagendes Leben führt, immer und über alles klagt und traurig ist… Das ist nicht der Stil des Jüngers. Der heilige Augustinus sagt zu den Christen: Geh, geh weiter, singe und laufe! Mit Freude, das ist der Stil des Christen. Das Evangelium mit Freude verkünden. Denn der Herr macht alles. Zu viel Trauer und Bitterkeit lässt unser Leben in ein Christentum ohne Christus verfallen. Das Kreuz ist dann leer. Die Christen sind vom Heiligen Grab weinend gegangen, wie Maria Magdalena, doch sie hatten noch nicht die Freude, den Auferstanden gefunden zu haben.“

Dies sei für den heutigen Gläubigen anders, denn der wisse, dass Jesus nicht einfach gestorben sei, so der Papst abschließend.

(rv 14.02.2014 mg)








All the contents on this site are copyrighted ©.