2014-02-13 16:46:39

Ad limina: Besuch aus Bulgarien und Tschechien im Vatikan


Im Zeichen des Gedenkens der großen Slawen-Missionare Cyrill und Method sowie des künftigen „Slawen-Heiligen“ Johannes Paul II. stehen die gegenwärtigen zeitgleichen Ad-limina-Besuche der tschechischen und bulgarischen Bischöfe. Am Donnerstag empfing Papst Franziskus die Bulgaren, am Freitag sind die Tschechen an der Reihe.

Beide Völker sind durch die im 9. Jahrhundert durchgeführte Slawenmission der in der Ost- und in der Westkirche in gleicher Weise als Europa-Patrone verehrten byzantinischen Brüder Cyrill von Thessaloniki und Method von Thessaloniki eng verbunden. Sie wirkten zuerst in Mazedonien und Bulgarien und gingen dann an den Hof Fürst Rastislavs in Mähren. Der Hl. Method, Erzbischof von Syrmium, starb 885 und liegt in Velehrad begraben. Das Grab des Hl. Cyrill wiederum befindet sich in der römischen Basilika San Clemente.

Papst Franziskus erinnerte am Freitag laut Redetext vor Bulgariens Bischöfen auch an die für den Sonntag nach Ostern bevorstehende Heiligsprechung der Päpste Johannes Paul II. (1978-2005) und Johannes XXIII. (1958-1963). Beide Päpste hätten sich vielen Bulgaren tief ins Gedächtnis eingeprägt: Der polnische Papst durch seinen Pastoralbesuch in Sofia und Rila (2002), der Roncalli-Papst durch sein Wirken als Apostolischer Delegat in Sofia (1925-1934).

Bereits am Mittwoch hatte Franziskus bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz die tschechischen Bischöfe und insbesondere den mit ihm befreundeten Prager Alterzbischof Kardinal Miloslav Vlk begrüßt. Der Papst segnete bei der Audienz auch zwei Kronen für das sogenannte Palladium des Landes Böhmen. Die Stücke für das Marienrelief in der Maria-Himmelfahrts-Kirche von Stara Boleslav seien „ein wahres Geschenk an die Beschützerin unseres Landes“, so Kardinal Dominik Duka, Erzbischof von Prag und Vorsitzender der Tschechischen Bischofskonferenz.

Der böhmische Primas verwies darauf, dass das der Legende nach ins erste Jahrtausend zurückreichende Marienrelief seit der Liquidation des Redemptoristenkollegs 1950 verschollen gewesen und erst 1969, dank einer Initiative des späteren Prager Weihbischofs Jan Lebeda, im Tresor der Tschechoslowakischen Staatsbank wieder aufgefunden worden sei. Das Bildnis habe so „die Freiheit wieder erlangt wie zwanzig Jahre später auch das Land“.

Die Krönung des Palladiums mit den aus 24-karätigem Gold geformten und mit 18 größeren und 46 kleineren geschliffenen Diamanten besetzten Krönleins wird der Apostolische Nuntius in der Tschechischen Republik, Erzbischof Giovanni Leanza, am 28. September im Rahmen der Nationalwallfahrt nach Stara Boleslav vornehmen.

Ein weiteres Geschenk der Tschechischen Bischofskonferenz an den Papst ist eine Statue der Slawenapostel Cyrill und Method. Der Olmützer Erzbischof und Stellvertretende Vorsitzende der Bischofskonferenz, Jan Graubner, wird sie am Freitag bei der gemeinsamen Begegnung der Bischöfe mit Franziskus überreichen. Die Metallplastik soll an das im Vorjahr begangene Jubiläum der Ankunft der Glaubenszeugen auf dem Gebiet des Großmährischen Reichs vor 1.150 Jahren erinnern und drückt „die Bereitschaft aus, mit der Evangelisierung Cyrills und Methods fortzufahren“, so Graubner. In dessen Erzdiözese liegt der zentrale Ort der Method-Verehrung, der Wallfahrtsort Velehrad.

Die rund 300 Gläubigen aus der Tschechischen Republik, die ihre Bischöfe in die Ewige Stadt begleiten, koordinierten ihre Pilgerreise mit der bereits zum 5. Mal stattfindenden Romwallfahrt slowakischer Laienbewegungen an das Grab des heiligen Cyrill. Zum Gottesdienst in San Clemente und zum Gebet in der Krypta am Freitag, dem 1.145. Todesta Cyrills, treffen die tschechischen und die bulgarischen Bischöfe zusammen. Es werden aber auch Vertreter anderer slawischer Völker erwartet.

(kap 13.02.2014 pr)








All the contents on this site are copyrighted ©.