Paul Bhatti, der frühere Minister für Minderheiten und nationale Versöhnung in Pakistan,
ist nach dem Erhalt von Morddrohungen offenbar nach Italien geflohen. Dies meldet
die katholische Nachrichtenagentur an diesem Dienstag unter Berufung auf pakistanische
Medien. Wie pakistanische Zeitungen berichteten, hatten militante islamische Gruppen,
die auch für die Ermordung des Bruders Shabaz Bhatti im März 2011 verantwortlich gewesen
sein sollen, dem Katholiken Bhatti mit dem Tod gedroht, sollte er einen Prozess gegen
mehrere terroristische Organisationen nicht fallenlassen. Nach Informationen von Radio
Vatikan hält sich Paul Bhatti tatsächlich derzeit in Italien auf; an diesem Dienstagabend
soll er in Turin zum Thema Religionsfreiheit sprechen.
Shabaz Bhatti war bis
zu seiner Ermordung der einzige Christ im pakistanischen Kabinett. Er hatte sich immer
wieder gegen die Blasphemiegesetze gestellt und unter anderen die 2010 zum Tode verurteilte
Asia Bibi verteidigt.