Auf den Philippinen herrscht bis heute eine Notsituation. Das sagt Cor Unum Mitarbeiter
Segundo Tejado Muñoz gegenüber Radio Vatikan. Drei Monate nach dem verheerenden Taifun
Haiyan, bei dem über 5.000 Menschen starben und über vier Millionen Menschen evakuiert
wurden, hat eine vatikanische Delegation das Land besucht. Die Gruppe um den Leiter
der Caritas-Behörde Cor Unum, Kardinal Robert Sarah, inspizierte unter anderem ein
Waisenhaus und ein Altersheim, das mit Hilfe des Vatikans errichtet wird.
„Man
spricht noch gar nicht von Wiederaufbau“, so Segundo Tejado Muñoz. Es fehle an Unterkunft,
an Nahrungsmitteln, an Wasser und generell am Nötigsten für die Menschen. „Wir müssen
noch warten, bis wir von Wiederaufbau der zerstörten Häuser sprechen können.“
Von
den Menschen zeigt sich Tejado beeindruckt, überall habe man Hoffnung gesehen. „Natürlich
gibt es viele Tränen, weil viele Menschen Angehörige verloren haben, geliebte Menschen
oder ganze Familien. Gleichzeitig haben wir aber auch ein Volk getroffen, das betet,
singt und Hoffnung hat.“ Diese Hoffnung übertrage sich, so Tejado.
Überhaupt
spiele der Glaube eine große Rolle in diesen Monaten der Not. „Wir haben vor Ort immer
wieder die Menschen gefragt ‚Was können wir für euch tun?’ und sie haben uns immer
wieder geantwortet, ‚Baut die Kirchen wieder auf, noch vor unseren Häusern!’ Das ist
paradox, dass da jemand noch vor dem Bau von Krankenhäusern oder Schulen den Bau von
Kirchen erbittet. Aber hier finden die Menschen die Hoffnung, die sie brauchen, um
weiter zu machen.“ Die Kirchen seien Versammlungsorte, in denen die Menschen aufeinander
zugingen und sich beistünden, im Gebet und ganz praktisch, berichtet Tejado. Deswegen
habe man auch den Präsidenten des Landes, Philip Aquino, bei einem Treffen um Hilfe
zum Aufbau der Kirchen gebeten, es sei der Wille seines Volkes.
Direkt nach
dem Taifun habe Cor Unum bereits im Namen des Papstes eine kleine, symbolische Hilfe
geleistet, um ein Zeichen der Solidarität von Franziskus zu setzen. „Danach haben
wir den Erzbischof von Palo, einem der am schlimmsten betroffenen Gebiete, und eine
Schwesternkongregation gebeten, uns dabei zu helfen, ein Waisenhaus zu bauen, weil
es so viele Kinder gibt, die ihre Familien verloren haben. Es ist so wichtig, dass
sie einen Ort bekommen, wo man ihnen helfen kann und ihnen eine Zukunft geben kann.“
Gleichzeitig arbeite man an einem Altersheim und einer kleinen Klinik. „Im Namen des
Papstes wollen wir das alles für die ärmsten Menschen tun, für die, die am meisten
leiden.“