Die Eucharistie stand
im Zentrum der Katechese des Papstes bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch. Obwohl
es in Rom seit Tagen stark regnet, waren Tausende auf den Platz geströmt, um die Worte
des Papstes zu hören, der seine Reihe über die Sakramente fortsetzte. Zur Eucharistie
erklärte Franziskus, es lasse an ein Gastmahl denken. Auf dem Altar stehe aber auch
ein Kreuz: Hinweis darauf, dass sich hier Christus selbst opfert und sich in der Gestalt
von Brot und Wein zur Speise gibt. Der Ambo neben dem Altar stehe für die Verkündigung
des Wortes Gottes, da Wort und Brot in der Heiligen Messe eins werden, wie der Papst
betonte.
„Die Geste, die Jesus beim letzten Abendmahl ausführt, ist der
extreme Dank an den Vater. Abendmahl wie auch Kreuzesopfer Christi sind Ausdruck seiner
großen Liebe und Dankbarkeit gegenüber dem Vater für seine Barmherzigkeit. Daher heißt
das griechische ,eucharistia‘ auf Deutsch auch Danksagung: Es ist der höchste Dank
an den Vater, der uns so sehr geliebt hat, dass er uns aus Liebe seinen Sohn hingegeben
hat. Deshalb versammelt der Begriff ,Eucharistie‘ dies alles in sich, er ist Zeichen
Gottes und des Menschen, eine Geste von Jesus Christus, dem wahren Gott und wahren
Menschen.“ Die Feier der Eucharistie sei deshalb viel mehr als ein einfaches
Gastmahl, so Franziskus weiter. Es sei auch viel mehr als nur eine einfache Erinnerung:
„Es
bedeutet: jedes Mal, wenn wir dieses Sakrament feiern, dann haben wir am Mysterium
des Leidens, des Todes und der Auferstehung Christi teil. Die Eucharistie ist der
Gipfel der Rettungsaktion Gottes: Der Herr wird zum Brot, das für uns gebrochen wird,
in der Tat gießt er all seine Barmherzigkeit und Liebe über uns aus, damit sich unser
Herz erneuert, unser Sein und unsere Art, uns mit Ihm und mit den Geschwistern zu
verbinden.“
Deshalb spreche man im Zusammenhang mit dem Sakrament der Eucharistie
auch davon, die Kommunion zu empfangen, so Franziskus. Die Eucharistie sei Ausdruck
der Kraft des Heiligen Geistes, der Empfang der Kommunion gleiche einen auf einzigartige
Weise Christus an und gebe bereits einen Vorgeschmack auf das himmlische Festmahl.
„Liebe Freunde, wir können dem Herrn nie genug für das Geschenk danken,
das er uns mit der Eucharistie gemacht hat! Es ist ein so großes Geschenk, und deshalb
ist es auch so wichtig, sonntags in die Messe zu gehen – nicht zum Beten, sondern
um die Kommunion zum empfangen, dieses Brot, das der Leib Christi ist, der uns gerettet
hat, uns vergibt und uns mit dem Vater vereint. Mit der Eucharistie spüren wir die
Zugehörigkeit zur Kirche, zum Volk Gottes, zum Leib Christi, zu Jesus Christus. Mögen
wir niemals aufhören, die ganze Bedeutung und den ganzen Reichtum dieses Sakraments
zu erfassen!“
Aus diesem Grund sei auch die Erstkommunion so wichtig, fügte
Franziskus an. Die Kinder sollten sich gut darauf vorbereiten, und alle sollten an
der Erstkommunion teilnehmen, weil sie neben der Taufe und der Firmung ein weiterer
wichtiger Schritt zur Zugehörigkeit zu Jesus Christus sei. Am Ende der Generalaudienz
versicherte Franziskus in den Grüßen an die italienischen Pilger nochmals allen Menschen
seine Nähe und sein Gebet, die unter den derzeitigen Überschwemmungen in Italien leiden.