2014-01-27 13:59:32

D: Weltbild-Demonstration bei Bischofsversammlung


Rund 80 Mitarbeiter der angeschlagenen Augsburger Verlagsgruppe Weltbild haben am Montag in Würzburg für den Erhalt der Arbeitsplätze bei dem kirchlichen Unternehmen demonstriert. Mit Fahnen und Transparenten forderten sie von den katholischen Bischöfen ein weiteres finanzielles Engagement für die Verlagsgruppe. Anlass der Demonstration ist das zweitägige Treffen der Leiter von 27 katholischen Diözesen im Würzburger Exerzitienhaus Himmelspforten. Dort geht es bis Dienstag unter anderem um das Schicksal von Weltbild, die Antwort der deutschen Bischöfe auf die Familienumfrage des Vatikan und die Wiederauflage eines Forschungsprojekts zu sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche.

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat den demonstrierenden Weltbild-Mitarbeitern die Unterstützung der Bischöfe zugesagt. Die Bischöfe stünden zu ihrem Versprechen, 65 Millionen Euro für den angeschlagenen Medienkonzern zur Verfügung zu stellen. Entscheidend sei, das laufende Geschäft aufrechtzuerhalten und Arbeitsplätze zu sichern. Marx räumte ein, es sei ihm ein Rätsel, wie der Finanzbedarf für den Augsburger Medienkonzern „innerhalb von 24 Stunden von 65 Millionen auf das Doppelte steigen konnte“. Der Augsburger Bischof Konrad Zdarsa betonte, Weltbild solle möglichst als Ganzes erhalten und nicht aufgespalten werden, um Filetstücke zu verkaufen.

Zugleich äußerte Zdarsa deutliche Kritik an der Geschäftsleitung von Weltbild. Sie habe über Jahre eine Strategie verfolgt, die das Unternehmen nicht vorangebracht habe. Auch die Kommunikation zwischen Geschäftsleitung und Mitarbeiterschaft sei mangelhaft gewesen. Vertreter der Mitarbeiterschaft hielten den Gesellschaftern vor, sie trügen Mitverantwortung für die Strategie der vergangenen Jahre.

Weltbild gehört zwölf katholischen Bistümern, dem Verband der Diözesen Deutschlands und der Katholischen Soldatenseelsorge Berlin. Von der Insolvenz direkt betroffen sind mehr als 2.000 Mitarbeiter am Weltbild-Stammsitz in Augsburg. Insgesamt beschäftigt der Konzern nach eigenen Angaben 6.300 Menschen.

(kna 27.01.2014 ord)








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