Kardinal Schönborn: Scheitern darf nicht Ausschluss bedeuten
Kardinal Christoph Schönborn ist optimistisch, dass die katholische Kirche unter Papst
Franziskus neue Wege im Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen finden wird, damit
sich diese nicht länger aus der Kirche ausgeschlossen fühlen. Das hat Schönborn am
Donnerstagabend in der österreichischen Nachrichtensendung „Zeit im Bild 2“ (ZIB
2) bekräftigt. Das Ideal einer auf lebenslanger Treue angelegten Ehe werde die Kirche
sicherlich nicht aufgeben, so der Kardinal. Zugleich stünden gerade Barmherzigkeit
und Vergebung nach einem Scheitern im Zentrum des christlichen Glaubens. Schönborn
sagte: „Dieser Papst spricht so viel von Barmherzigkeit, dass ich mir sicher bin,
dass es einen neuen Umgang mit dem Scheitern geben wird." Dabei gebe es freilich „keine
einfachen Rezepte“. Eines sei jedenfalls klar, so Schönborn: Die Kirche müsse noch
viel stärker in ihrer Ehe gescheiterte Menschen in den Blick nehmen und ihnen die
Hand reichen. Niemand dürfe das Gefühl haben, „dass sein Weg in der Glaubensgemeinschaft
der katholischen Kirche zu Ende ist, weil er gescheitert ist.“