Papstmesse: „Wer seinen Bruder hasst, ist ein Mörder“
Neid, Eifersucht und
Geschwätz: Am sechsten Tag der Gebetswoche für die Einheit der Christen hat Papst
Franziskus in seiner Predigt am Donnerstag Morgen diese die Gemeinschaft trennenden
und zersetzenden Eigenschaften erläutert. Wie Kain und Abel oder bei König Saul und
seinem Konkurrenten David werde der Neid schnell zu einer schlechten Unruhe, die den
Bruder oder die Schwester, die etwas haben, was ich nicht habe, nicht tolerieren kann.
„Die
Eifersucht bringt zum Töten. Der Neid bringt zum Töten. Es ist genau diese Tür, die
Tür des Neides, durch die der Teufel in die Welt eingetreten ist. Neid und Eifersucht
öffnen die Tür für alle schlimmen Dinge. Und sie spalten die Gemeinschaft. Eine christliche
Gemeinde, die bei einigen Mitgliedern unter Neid und Eifersucht leidet, endet gespalten:
einer gegen den Anderen. Das ist ein starkes Gift. Es ist ein Gift, das wir schon
auf den ersten Seiten der Bibel bei Kain finden.“
Im Herzen eines Menschen,
das von Neid und Eifersucht erfüllt sei, ereigneten sich ganz klar zwei Dinge. Zuerst
sei da die Bitterkeit, eine neidvolle Person sei eine bittere Person, die nicht singen,
nicht loben und sich nicht freuen könne. Sie schaue immer auf das, was sie nicht habe.
Und das bringe eine Bitterkeit, die sich dann in der ganzen Gemeinde verbreite.
„Das
Zweite, was Eifersucht und Neid bringen, ist das Geschwätz. Weil man nicht akzeptieren
kann, dass jemand etwas hat, ist die Lösung, ihn herunter zu machen, damit ich etwas
höher stehe. Und das Mittel dazu ist das Geschwätz. Wenn du suchst, wirst du hinter
dem Geschwätz immer den Neid und die Eifersucht finden. Und das Geschwätz spaltet
die Gemeinschaft, zerstört die Gemeinschaft. Das sind die Waffen des Teufels.“
„Wer
seinen Bruder hasst, ist ein Mörder“, zitierte Papst Franziskus aus dem Ersten Johannesbrief.
Wie viele gute christliche Gemeinschaften begännen gut, würden dann aber vom Gift
des Neides durchdrungen - und damit von Traurigkeit und vom Geschwätz.
„Beten
wir heute in dieser Messe für unsere christlichen Gemeinschaften, dass der Same des
Neides nicht unter uns gesät werde, dass die Eifersucht in unserem Herzen keinen Platz
findet, im Herzen unserer Gemeinschaft. So können wir, den Herrn lobend, weitergehen
mit Freude. Das ist eine große Gnade: die Gnade, nicht in die Traurigkeit zu verfallen,
resistent zu sein gegen den Neid und gegen die Eifersucht.“