2014-01-21 15:27:55

Österreich: Fast 35.000 Antworten auf Familienumfrage


Mehr als 34.000 Antworten auf die päpstliche Umfrage zu Ehe und Familie kann die katholische Kirche in Österreich verzeichnen. Die zentralen Aussagen: Liebe und Treue, Ehe und Familie sind für die heimischen Katholiken nach wie vor hohe anzustrebende Werte. Ebenso hat Religion in Beziehungen und Familien einen sehr hohen Stellenwert, was sich beispielsweise in einer sehr hohen Zustimmung zur christlichen Erziehung der Kinder ausdrückt. In vielen Punkten weichen kirchliche Lehre und Einstellung der Katholiken aber auch deutlich voneinander ab: Die größte Diskrepanz gibt es in Fragen der Empfängnisregelung, des Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen, bei vorehelichen Beziehungen und - weniger deutlich - hinsichtlich Homosexualität.

Die überwiegende Mehrheit der Katholiken spricht sich dafür aus, das geschiedene Personen, die wieder geheiratet haben, zu den Sakramenten der Eucharistie (Kommunion) und der Versöhnung (Beichte) zugelassen werden. Ebenso groß ist die Mehrheit jener, die das kirchliche Verbot künstlicher Verhütungsmethoden ablehnen. Familienplanung sei Sache einer selbstverantworteten Elternschaft.

Ein zentraler Kritikpunkt: Die Realität des Scheiterns in Ehe und Familie werde von der Kirche nicht ernst genug genommen. In vielen Antworten wird zudem der Wunsch nach einer Weiterentwicklung der kirchlichen Lehre artikuliert.

Deutlich wird aus den Antworten, dass es der Kirche kaum gelingt, ihre Lehre zu Ehe, Familie und Sexualmoral verständlich zu vermitteln. Kirchliche Aussagen seien von einer lebensfremden Sprache gekennzeichnet, so der Tenor. Die Personen, die sich in Österreich an der vatikanischen Umfrage beteiligt haben, dürften zu einem sehr hohen Prozentsatz aus dem kirchlich-katholisch geprägten Milieu stammen.

Thema bei Ad-limina-Besuch

Der Vatikan hatte am 5. November 2013 zur Vorbereitung auf die Bischofssynode im Oktober 2014 einen Fragekatalog zum Thema Familie, Ehe und Sexualität an die Ortskirchen aller Länder der Welt versandt. Die 39 Fragen richten sich an die Bischöfe, die gehalten waren, die Fragen bis an die Kirchenbasis weiterzugeben. In der Folge luden alle österreichischen Diözesen die Gläubigen dazu ein, ihre Antworten zum Fragenbogen via E-Mail und Internet oder in Papierform einzusenden.

Österreichs Bischöfe werden bei ihrem Ad-limina-Besuch vom 27.-31. Januar im Vatikan alle Antworten an das Generalsekretariat der Bischofssynode übergeben und Papst Franziskus persönlich über das Ergebnis informieren. Kardinal Schönborn versicherte, alles werde 1:1 weitergegeben.

(kap 21.01.2014 sta)








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