Die Freiheit des Christen
zeigt sich in seiner Fügsamkeit gegenüber dem Wort Gottes. Das hat Franziskus an diesem
Montagmorgen in seiner Predigt im vatikanischen Gästehaus Santa Marta betont. Das
Wort Gottes entspreche nicht unbedingt unseren Erwartungen, es sei „lebendig“, „frei“
und „neu“, so der Papst.
„Das Evangelium ist eine Neuigkeit. Die Offenbarung
ist eine Neuigkeit. Unser Gott ist ein Gott, der immer neue Dinge tut und von uns
die Folgsamkeit gegenüber seiner Neuheit verlangt. (…) Wir können uns fragen: Bin
ich gegenüber Gottes Wort fügsam, oder tue ich immer das, was ich für das Wort Gottes
halte? Lasse ich Gottes Wort durch einen Destillierkolben laufen, und am Ende kommt
etwas anderes heraus, als Gott will?“
Der Papst spielte hier auf Jesu Gleichnis
vom neuen Wein in alten Schläuchen an. Offenheit gegenüber Gottes Wort bedeute, selbst
neu zu werden, erinnerte Franziskus. Rebellion gegen den Willen Gottes bedeute dagegen
„Wahrsagerei“ und „Götzendienst“, fuhr Franziskus fort, der hier das Beispiel von
Saulus anführte. Mit echter Freiheit habe dies nichts zu tun. Und er bekräftigte:
„Die
christliche Freiheit und der christliche Gehorsam sind Fügsamkeit gegenüber Gottes
Wort, sie bedeuten, den Mut zu haben, zu neuen Schläuchen für den neuen Wein zu werden,
der immer kommt. Sie bedeuten den Mut, immer zu unterscheiden: Ich sage unterscheiden,
nicht relativieren. Immer unterscheiden, was der Heilige Geist in meinem Herzen tut,
was er in meinem Herzen will, wo er mich in meinem Herzen hinträgt. Und gehorchen.
Unterscheiden und gehorchen. Bitten wir heute um die Gnade der Fügsamkeit gegenüber
Gottes Wort, diesem Wort, das effizient und lebendig ist, das die Gefühle und Gedanken
des Herzens unterscheidet.“