Die Christen fordern von der Regierung Grundstücke und Schulen zurück, die zur Zeit
des Militärregimes konfisziert worden sind. Das berichtet der Fides-Infodienst. Er
beruft sich auf einen Hirtenbrief des Erzbischofs von Yangon, Charles Maung Bo. Jahrzehnte
lang habe man gelitten, jetzt gelte es eine wichtige Mission im Land voran zu bringen,
schreibt der Erzbischof darin. Und er beschwert sich über das Verhalten der Reichen,
das sich seit der Militärszeit nicht verändert habe: „Wir Christen sind unter den
Opfern des Landdiebstahls.“
Damit spricht der 65–jährige einen sensiblen Punkt
in Myanmar (wie Burma heute heißt) an: Die Kirche habe „erstklassige Arbeit“ geleistet
im Bildungs- und Gesundheitswesen. Viele der Schulen im Land seien von der Kirche
gebaut worden, jetzt verlange man diese Strukturen zurück: Das sei ein „kulturelles
Recht“, mahnt Maung Bo. Die Einheit der Christen sei nicht nur im Innern der Kirchen
zu finden oder in theologischen Diskursen, sondern auch als Teil der Gesellschaft
in einem neuen Myanmar.