2014-01-15 10:58:51

Generalaudienz: „Die Taufe macht uns zu missionarischen Jüngern“


RealAudioMP3 „Das Volk Gottes gibt den Glauben weiter, tauft seine Kinder und geht seinen Weg“: Mit der Katechese bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch setzte Papst Franziskus seine Reihe zu den Sakramenten fort, zum zweiten Mal ging es um die Taufe, dieses Mal um den Gemeinschaftsaspekt. Die Taufe mache die Gläubigen zu einer starken Gemeinschaft und zu Protagonisten der Weitergabe des Glaubens, so Franziskus. Durch das Zweite Vatikanische Konzil hätten die Christen gelernt zu sagen, dass man durch die Taufe in das Volk Gottes eintrete, Teil eines „Volkes auf dem Weg“ sei, pilgernd in der Zeit.

„Durch die Taufe werden wir missionarische Jünger, dazu berufen, das Evangelium in die Welt zu tragen. Jeder Getaufte ist aktiver Träger der Evangelisierung, die neue Evangelisierung muss ein neues Verständnis der tragenden Rolle eines jeden Getauften einschließen (Evangelii Gaudium 120). Das Volk Gottes ist ein lernendes Volk, weil es den Glauben empfängt, und ein missionarisches Volk, weil es den Glauben weitergibt. Das macht die Taufe in uns, sie lässt uns den Glauben empfangen und weitergeben. Wir alle in der Kirche sind Jünger, immer, unser ganzes Leben lang; und alle sind wir Verkünder, Missionare, jeder an der Stelle, wo Gott uns hingerufen hat.“

Ohne Lernende zu sein, könne man den Glauben nicht weitergeben, so der Papst. In der Taufe gebe es eine Verbindung zwischen der mystischen und der missionarischen Dimension der christlichen Berufung, so der Papst. Beide seien in der Taufe verwurzelt, die Gemeinschaft mit dem dreieinen Gott führe zum Bekenntnis Jesu Christi als Sohnes Gottes.

„Niemand rettet sich alleine. Das ist wichtig: Niemand rettet sich alleine. Wir sind eine Gemeinschaft von Glaubenden, Volk Gottes, in der Gemeinschaft erfahren wir die Schönheit, die Erfahrung der Liebe zu teilen, die uns allen geschenkt ist. Gleichzeitig sind wir auch dazu berufen, der eine für den anderen „Kanäle“ der Gnade zu sein, trotz unserer Sünden und Schwächen.“

Als Beispiel der Bedeutung der Taufe für die Gemeinschaft nannte der Papst die christliche Gemeinde in Japan. Bei einer starken Verfolgung im 17. Jahrhundert seien die Priester vertrieben und viele Gläubige ermordet worden.

„Die Gemeinde zog sich in den Untergrund zurück und bewahrte den Glauben und das Gebet im Geheimen. Bei der Geburt eines Kindes hat der Vater oder die Mutter es getauft, denn wir alle können taufen. Als nach zweieinhalb Jahrhunderten die Missionare nach Japan zurückkehrten, kamen tausende von Christen aus dieser Verborgenheit, und die Kirche konnte wieder blühen. Sie überlebten dank ihrer Taufe! Und im Geheimen erhielten sie sich den starken Geist der Gemeinschaft, denn die Taufe hatte sie zu einem einzigen Leib in Christus gemacht: Sie waren isoliert und verborgen, aber sie waren immer Teil der Kirche. Von dieser Geschichte können wir viel lernen!“

(rv 15.01.2014 ord)








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