Wie sich Christus
wahrhaftig bezeugen lässt, darum ging es Papst Franziskus in der Morgenmesse an diesem
Dienstag. Am Beispiel des Evangeliums (Mk 1, 21-28) machte der Papst bei seiner Predigt
in der Casa Santa Marta deutlich, dass Scheinheiligkeit die Menschen vom Glauben entfernt:
„Solche
Leute sind nicht kohärent. Immer diese Schriftgelehrten, diese Pharisäer! Es ist,
als ob sie die Leute auspeitschten, nicht wahr? ,Ihr müsst dieses tun und jenes‘,
sagen sie zu den armen Leuten. Und Jesus sagt zu ihnen: ,Weh euch, ihr Schriftgelehrten
und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich.‘ Das sagt
Jesus zu ihnen! ,Ihr selbst geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein,
die hineingehen wollen!‘… So ist es. Wie viele Leute denken, dass der Glaube so sei…“
Franziskus
warnte davor, den Glauben so wie die Schriftgelehrten zu verstehen. Das Tagesevangelium
hingegen mache deutlich, wie der Glaube wirklich zu bezeugen ist, nämlich so wie es
Jesus tut: „die Menschen waren sehr betroffen von seiner Lehre; denn er lehrte sie
wie einer, der göttliche Vollmacht hat, nicht wie die Schriftgelehrten.“ Der Unterschied
sei nicht, dass Jesus etwas Neues lehre, sondern seine Art, zu lehren, unterstrich
Franziskus: „Das ist evangelische Transparenz.“ Franziskus nannte zudem anhand der
Tagesliturgie weitere Beispiele für einen falsch verstandenen Glauben:
„Bitten
wir den Herrn darum, dass uns diese Lesungen bei unserem Leben als Christen helfen:
jedem auf seine Art. Dass wir nicht rein den Wörtern gerecht werden, keine Scheinheiligen
wie die Schreiber und Pharisäer. Dass wir nicht korrupt werden wie die Söhne von Eli.
Dass wir nicht halbherzig sind wie Eli selbst, sondern dass wir so sind wie Christus,
der die Menschen eifrig sucht, der sie heilen will, der sie liebt und ihnen sagt:
,Wenn ich diese kleine Geste tue, denke nur daran, wie sehr dich Gott liebt, der dein
Vater ist!‘ Das ist die neue Lehre, die Gott von uns verlangt. Bitten wir um diese
Gnade.“
Besonders eindringlich warnte Franziskus in diesem Zusammenhang
davor, „Macht und Geld hinterherzuhecheln“ und korrupte Christen zu werden, - korrupte
Laien, korrupte Priester, korrupte Bischöfe mit einem „korrupten Herz“. Daraus erwachse
Verrat, so wie bei Judas, erklärte der Papst. Die Botschaft Gottes sei hingegen die
Liebe, die Liebe Gottes für jeden von uns.