2014-01-11 11:01:53

Heiliges Land: Bischöfe kommen zu Solidaritätsbesuch


RealAudioMP3 Den Christen im Heiligen Land Mut machen – das ist ein Anliegen des 14. Internationalen Bischofstreffen in der Region, das an diesem Samstag startet. Bischöfe aus Europa, Nordamerika und Südafrika machen sich in Jerusalem, Tel Aviv, Bethlehem und Gaza ein Bild von den sozialen, politischen und kirchlichen Gegebenheiten. Besonderes Augenmerk will die Delegation in diesem Jahr auf die Bevölkerung im Gazastreifen richten. Radio Vatikan hat darüber mit dem Weihbischof von Birmingham, William Kenney, gesprochen; er ist Teil der Delegation.

„Der Gazastreifen ist eine besonders gefährdete Region, wo die Menschen am meisten leiden. Innerhalb der lokalen Gemeinschaft gibt es nur sehr wenige Christen. Das schafft eine weitere Herausforderung, auch wenn ich glaube, dass sie von ihren Nachbarn im Allgemeinen gut behandelt werden. Doch die christliche Gruppe ist wirklich sehr klein und Teil der Bevölkerung, die am meisten leidet.“

Die Lage der Bevölkerung in den besetzten Palästinensergebieten hat sich in den vergangenen Jahren insgesamt eher verschlechtert als verbessert. Zentraler Streitpunkt in den direkten Friedensgesprächen zwischen der israelischen Regierung und den Palästinensern: der auch international umstrittene israelische Siedlungsbau. So plant die Regierung aktuell den Bau von 1400 weiteren Wohnungen in der Region. Die Hoffnung auf eine friedliche Lösung liege heute in weiter Ferne, so Weihbischof Kenney, der die Region seit vielen Jahren regelmäßig besucht:

„In den letzten 20 Jahren hat sich die Lage verschlechtert. Als ich das erste Mal da war, gab es die Mauer noch nicht, und es gab noch die Hoffnung, dass man zu einem Friedenspakt kommen könnte. In den 90er Jahren hatte ja der Heilige Stuhl Verhandlungen dafür mit auf den Weg gebracht, bisher wurde der Pakt aber nicht voll erreicht. Es gab damals viele Punkte, die im Vergleich zu heute Anlass zur Hoffnung gaben. Heute haben viele Christen das Heilige Land inzwischen verlassen. Ich denke, man müsste eine Situation schaffen, die die Menschen vereint, die Begegnung ermöglicht und nicht – wie aktuell – Keile zwischen die Gruppen treibt.“

Begegnung ermöglichen – ein Beispiel dafür seien die Christen in Palästina, so Kenney.

„Die christliche Gemeinschaft unterhält dort einige Schulen, die auch von vielen Muslimen besucht werden – solche Initiativen, die die Menschen verbinden, muss man unterstützen.“

In den Papstbesuch im Heiligen Land setzt Weihbischof Kenney große Hoffnung: „Welche Diplomatie der Vatikan auch umsetzen kann – der Papstbesuch wird in jedem Fall etwas anregen“, zeigt sich Kenney überzeugt.

Die Bischofsdelegation will bei ihrem aktuellen Besuch im Heiligen Land auch Möglichkeiten für „zielgerichtete Maßnahmen für Gerechtigkeit und Frieden im Land“ ausloten, wie der Rat der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) am Freitag mitteilte. Das Treffen wird unter der Schirmherrschaft des CCEE von der Bischofskonferenz von England und Wales organisiert. Die Reise endet am 16. Januar.

(rv/kipa 11.01.2014 pr)









All the contents on this site are copyrighted ©.