2014-01-10 15:45:31

Australien: Missbrauchskommission zieht erste Zwischenbilanz


Mehr als 1.000 mutmaßliche Opfer sexuellen Missbrauchs haben im ersten Jahr der Untersuchungskommission in Australien ausgesagt. Das teilte das staatliche Gremium am Freitag zum ersten Jahrestag seiner Einsetzung durch die australische Regierung mit. Die Anhörungen zur Aufklärung des Umgangs von australischen Kirchen und weltlichen Institutionen mit Fällen von Missbrauch waren nicht öffentlich. 80 Zeugen, darunter Kardinal George Pell von Sydney, sowie Erzbischof Phillip Aspinall von Brisbane als Primas der anglikanischen Kirche, sagten den Angaben zufolge in öffentlichen Sitzungen aus.

Die Mehrheit der behandelten Missbrauchsfälle fand nach Kommissionsangaben in kirchlichen Einrichtungen und religiösen Organisationen statt. 32 Prozent der Opfer wurden demnach in Kinderheimen sexuell misshandelt; davon waren 70 Prozent kirchliche und 30 Prozent staatliche Heime. 21 Prozent der Fälle ereigneten sich in kirchlichen Schulen und Internaten sowie 16 Prozent in Kirchen und religiösen Orten wie Klöstern. 93 Prozent der Opfer waren laut dem Bericht zum Zeitpunkt der Tat zwischen fünf und 18 Jahren alt. Die Kommission wurde am 11. Januar 2013 von der damaligen Premierministerin Julia Gillard eingesetzt. Die Kirchen begrüßt den Schritt und sagten volle Zusammenarbeit zu.

(kna 10.01.2014 sta)







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