Das Oberhaupt der Weltorthodoxie, Bartholomaios, hat alle orthodoxen Patriarchen und
Metropoliten für März nach Istanbul eingeladen. Das berichtet die amerikanische Nachrichtenagentur
„Catholic World News“ (CWS). Zweck des Treffens soll die Vorbereitung einer Panorthodoxen
Synode 2015 sein. Hauptproblem im Blick auf die Synode aller orthodoxen Kirchen dürften
nicht übereinstimmende Einheitsvorstellungen Konstantinopels und Moskaus sein, schreibt
die Katholische Nachrichten-Agentur in einem Bericht. Auf entsprechende Schwierigkeiten
habe auch der vatikanische Ökumeneverantwortliche, Kardinal Kurt Koch, hingewiesen.
So gebe es aktuell Streit wegen zweier miteinander im Widerspruch stehender Papiere
- eines aus Istanbul und eines aus Moskau - über den Ehrenprimat des Ökumenischen
Patriarchats von Konstantinopel. Das Papier aus Istanbul betone, dass dieser Ehrenprimat
göttlichen Rechts sei, von der Moskauer Synode hingegen werde genau dies vehement
bestritten.
Und doch bleibe - anders als die orthodoxen Vertreter an der Wolga
- am Bosporus Patriarch Bartholomaios „der optimistischste unter allen Patriarchen“,
wenn es um eine künftige innerorthodoxe Einigkeit gehe, wie Kardinal Koch formulierte.
Als Katholik komme man aber beim Blick auf die aktuelle Uneinigkeit unweigerlich zum
Schluss, dass ein bloßer Ehrenprimat, wie es ihn in der Orthodoxie gebe und wie er
Bartholomaios zukomme, nicht das Ziel einer Kircheneinheit sein könne, betonte der
Kardinal. „Der Ehrenprimat funktioniert eben nur bei schönem Wetter. Würde es ihn
auch in der katholischen Kirche geben, hätten wir das gleiche Schicksal: eine Vielzahl
von Nationalkirchen.“