2014-01-09 11:49:46

D: Caritas will Verbraucher und Wirtschaft für fairen Handel sensibilisieren


RealAudioMP3 Klimawandel und Konsumverhalten, das sind die Themen der Caritas-Kampagne 2014. Unter dem Motto „Weit weg ist näher als du denkst“ will der katholische Wohlfahrtsverband auf die weltweiten Verflechtungen, aber auch auf die zunehmenden Spannungen zwischen arm und reich in der Welt hinweisen. Im Interview mit dem Kölner Domradio erklärt Caritas-Präsident Prälat Peter Neher:

„Der Ansatz unserer Kampagne besteht genau darin: Schauen, wo wir im persönlichen Leben kleine Zeichen setzen können, die tatsächlich dieses große Thema der weltweiten Verantwortung umbrechen und so dem Einzelnen klar machen, mit kleinen Dingen kann man schon aktiv diese Zusammenhänge überwinden. Das ist eigentlich unser Anliegen: Raus aus der Lähmung - hin zu kleinen überschaubaren Aktivitäten.“

Konkret bedeute das etwa, sich beim Einkauf immer zu fragen, ob das Produkt fair gehandelt wurde. Die Kampagne will das Bewusstsein der Konsumenten diesbezüglich schärfen, so Neher. Aufgrund der weltweiten Verflechtungen die es mittlerweile gibt, sei das natürlich nicht so einfach: Näher rät dazu, das Thema aktiv aufzugreifen, um die Zusammenhänge aufzudecken: Wo wurde das Produkt hergestellt und unter welchen Umständen? In diesem Zusammenhang kritisiert der Caritas-Präsident, dass die Wirtschaft hierzu oft keine Angaben mache. Die Caritas will mit ihrer Kampagne deshalb auch dort sensibilisieren:

„Das, glaube ich, macht die Komplexität aus: neben dem individuellen Bewusstsein müssen wir auch gucken, wie wir noch Partner in wirtschaftlichen Zusammenhängen bekommen, die diese Zusammenhänge mit uns aufdecken und aktiv dagegen vorgehen. Nur im Individuellen allein würde die Kampagne sicher zu kurz greifen, weil diese Zusammenhänge tatsächlich sehr, sehr komplex sind.“

Insgesamt ist Neher zuversichtlich: Auch wenn bei den meisten Menschen wohl der Preis eines Kleidungsstücks oder Handys zunächst die größere Rolle spiele, geht er davon aus, dass es den Leuten zunehmend auch ein Anliegen ist, dass diese Dinge fair produziert werden. Bei denen, die allein auf den Preis gucken, will die Caritas mit ihrer Kampagne das Bewusstsein schaffen, dass Käufer auch Verantwortung tragen: Über die Preisgestaltung bei uns lassen sich auch faire Bedingungen in fernen Ländern mitgestalten.

(domradio 09.01.2014 sta)








All the contents on this site are copyrighted ©.