D: Caritas will Verbraucher und Wirtschaft für fairen Handel sensibilisieren
Klimawandel und Konsumverhalten,
das sind die Themen der Caritas-Kampagne 2014. Unter dem Motto „Weit weg ist näher
als du denkst“ will der katholische Wohlfahrtsverband auf die weltweiten Verflechtungen,
aber auch auf die zunehmenden Spannungen zwischen arm und reich in der Welt hinweisen.
Im Interview mit dem Kölner Domradio erklärt Caritas-Präsident Prälat Peter Neher:
„Der Ansatz unserer Kampagne besteht genau darin: Schauen, wo wir im persönlichen
Leben kleine Zeichen setzen können, die tatsächlich dieses große Thema der weltweiten
Verantwortung umbrechen und so dem Einzelnen klar machen, mit kleinen Dingen kann
man schon aktiv diese Zusammenhänge überwinden. Das ist eigentlich unser Anliegen:
Raus aus der Lähmung - hin zu kleinen überschaubaren Aktivitäten.“
Konkret
bedeute das etwa, sich beim Einkauf immer zu fragen, ob das Produkt fair gehandelt
wurde. Die Kampagne will das Bewusstsein der Konsumenten diesbezüglich schärfen, so
Neher. Aufgrund der weltweiten Verflechtungen die es mittlerweile gibt, sei das natürlich
nicht so einfach: Näher rät dazu, das Thema aktiv aufzugreifen, um die Zusammenhänge
aufzudecken: Wo wurde das Produkt hergestellt und unter welchen Umständen? In diesem
Zusammenhang kritisiert der Caritas-Präsident, dass die Wirtschaft hierzu oft keine
Angaben mache. Die Caritas will mit ihrer Kampagne deshalb auch dort sensibilisieren:
„Das,
glaube ich, macht die Komplexität aus: neben dem individuellen Bewusstsein müssen
wir auch gucken, wie wir noch Partner in wirtschaftlichen Zusammenhängen bekommen,
die diese Zusammenhänge mit uns aufdecken und aktiv dagegen vorgehen. Nur im Individuellen
allein würde die Kampagne sicher zu kurz greifen, weil diese Zusammenhänge tatsächlich
sehr, sehr komplex sind.“
Insgesamt ist Neher zuversichtlich: Auch wenn
bei den meisten Menschen wohl der Preis eines Kleidungsstücks oder Handys zunächst
die größere Rolle spiele, geht er davon aus, dass es den Leuten zunehmend auch ein
Anliegen ist, dass diese Dinge fair produziert werden. Bei denen, die allein auf den
Preis gucken, will die Caritas mit ihrer Kampagne das Bewusstsein schaffen, dass Käufer
auch Verantwortung tragen: Über die Preisgestaltung bei uns lassen sich auch faire
Bedingungen in fernen Ländern mitgestalten.