Zwei Monate ist es
jetzt her, dass der Taifun Haiyan über die Philippinen fegte und eine Spur der Verwüstung
und des Todes hinterließ: Mehr als 6000 Menschen kamen ums Leben; fast 2000 gelten
immer noch als vermisst. Viele derer, die überlebten, verloren ihr Heim: In den besonders
stark getroffenen Gebieten wurden 80 Prozent der Häuser zerstört. Auf welchem Stand
die Hilfsarbeit vor Ort jetzt ist, darüber hat Radio Vatikan mit Joseph Curry von
der Hilfsorganisation Catholic Relief Services (CRS) gesprochen:
„Die Arbeit
geht gut voran. Die meisten Leute bekommen Hilfe von uns: Essen, Wasser, Notunterkünfte.
Also verbessert sich die Lage etwas, auch die Aufräumarbeiten haben begonnen. Nichtsdestotrotz
gibt es aber auch weiterhin noch immer unglaublich viel Leid.“
Besonders
schlecht gehe es den Menschen in den wirklich hart vom Taifun getroffenen Gebieten,
sie haben oft nicht nur ihre Häuser, sondern auch ihre Jobs verloren, berichtet Curry.
Auch die Kinder könnten nur langsam wieder damit beginnen, Schulen zu besuchen. Während
die Soforthilfe gut anlief, gestalte sich die Situation nun schwieriger:
„Die
internationale Gemeinschaft hat die Aufmerksamkeit für die Philippinen mittlerweile
schon wieder verloren. Das bedeutet, dass wir Bedenken haben, ob wir auch die Mittel
haben werden, langfristige Maßnahmen, wie Hausbau, Landwirtschaft, Infrastruktur und
Hilfen im Gesundheitsbereich zu fördern. So viele Schulen und Gesundheitszentren wurden
zerstört. Wie können wir all das wieder aufbauen? Diese Fragen beschäftigen uns gerade
sehr. Die Regierung hat zwar Pläne, aber es wurden etwa 500.000 Häuser zerstört –
um die alle wieder aufzubauen, braucht man sehr, sehr viele Ressourcen.“
Die
katholische Kirche sei den Menschen vor Ort in dieser Situation eine große Unterstützung;
die Leute suchten nicht nur materiellen, sondern auch spirituellen Beistand. Die Zusammenarbeit
mit anderen Hilfsorganisationen funktioniere zudem sehr gut, berichtet Curry. Trotzdem
ist er sich sicher, dass die Bevölkerung noch Jahre brauchen wird, um sich von der
Naturkatastrophe und ihren Folgen zu erholen. Mindestens fünf Jahre, so schätzt er,
wird es alleine dauern, um die Landwirtschaft wieder in Schwung zu bringen.