2014-01-01 12:55:43

Papst beim Angelus: „Jeder soll sich für eine gerechtere Welt einsetzen“


RealAudioMP3 Einen eindringlichen Appell für Frieden sowie eine gerechtere und solidarischere Welt hat Papst Franziskus beim Angelus an diesem Mittwoch an alle Menschen gerichtet. Im Anschluss an die Messe zum „Hochfest der Gottesmutter Maria“ überbrachte der Papst allen beste Grüße und Wünsche zum neuen Jahr. Zum Weltfriedenstag, der von Papst Paul VI. 1968 ins Leben gerufen wurde, sagte Franziskus, wo sich ein Mann oder eine Frau für den Frieden einsetzten, sei immer auch der Heilige Geist dabei.

„Geschwisterlichkeit, Fundament und Weg zum Frieden“ - so lautet das Thema, das Papst Franziskus für den Weltfriedenstag am 1. Januar 2014 gewählt hat. Franziskus betonte in diesem Zusammenhang, dass alle Kinder des himmlischen Vaters seien, der gleichen Familie angehörten und eine gemeinsame Bestimmung hätten.

„Daraus ergibt sich für jeden von uns die Verantwortung, sich dafür einzusetzen, dass die Welt eine Gemeinschaft von Brüdern wird, die sich respektieren, in ihren Unterschieden annehmen und sich umeinander kümmern. Wir sind auch aufgerufen, uns der gegenwärtigen Gewalt und Ungerechtigkeiten in vielen Teilen der Welt bewusst zu werden, denen wir nicht gleichgültig und tatenlos gegenüberstehen können: Jeder von uns muss sich einbringen, damit wir eine wirklich gerechte und solidarische Gesellschaft schaffen können.“

Erst am Dienstag habe er einen Brief bekommen, berichtete Papst Franziskus in freier Rede. Darin habe der Schreiber von einer familiären Tragödie berichtet und auch die Tragödien und Kriege auf der Welt aufgezählt. Schließlich habe er gefragt: „Was passiert da?“ Franziskus griff diese Frage auf: „Was passiert im Herzen der Menschen?“ „Es ist Zeit, das zu stoppen!“ rief der Papst laut.

„Möge uns der Herr helfen, dass wir uns an diesem ersten Tag des Jahres noch entschiedener auf die Wege der Gerechtigkeit und des Friedens begeben. Möge der Heilige Geist in den Herzen der Menschen wirken, die Verschlossenheit und Härte lösen, und uns gewähren, dass wir uns anrühren lassen von der Schwäche des Jesuskindes. Der Friede verlangt in der Tat die Kraft der Sanftmut, die gewaltfreie Stärke der Wahrheit und der Liebe.“

Es sei wichtig, damit zu Hause zu beginnen, rief Franziskus die Menschen auf. Den Schrei der Völker nach Frieden lege er in die Hände Marias, so Franziskus weiter, damit der Mut des Dialoges und der Versöhnung über die Versuchungen von Rache, Gewalt und Korruption siegen möge.

Dank an Sternsinger und Napolitano
Nach dem Angelus bedankte sich Franziskus beim italienischen Staatspräsidenten Giorgio Napolitano, für die Wünsche an den Papst, die Napolitano am Dienstagabend in seiner Ansprache an die Nation geäußert hatte. Er erwidere diese Wünsche von ganzem Herzen: Mit dem Segen des Herren möge es den Italienern gelingen, mit verantwortungsvollem und solidarischem Handeln aller mit Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft zu Blicken, so Franziskus. Besondere Grüße richtete der Papst auch an die Sternsinger, die aus Deutschland und Österreich angereist waren und den Papst zum Teil schon bei der Messe am morgen getroffen hatten:
„Einen herzlichen Gruß an alle anwesenden Pilger, an die Familien, an die Jugendgruppen und besonders an die „Cantori della Stella” - – Sternsinger –, also an die Kinder und Jugendlichen die in Deutschland und Österreich den Segen Jesu in die Häuser der Menschen bringen und Geld sammeln für Kinder, denen das Nötigste fehlt. Danke für Euren Einsatz! […] Allen wünsche ich ein Jahr des Friedens und der Gnade des Herrn unter dem mütterlichen Schutz von Maria, die wir heute mit dem Titel ,Heilige Mutter Gottes!‘ anrufen. Was haltet Ihr davon, wenn wir sie alle zusammen dreimal anrufen? ,Heilige Mutter Gottes!‘, ,Heilige Mutter Gottes!‘, ,Heilige Mutter Gottes!‘“

„Ich wünsche Euch einen Guten Start ins neue Jahr, einen guten Mittag und auf Wiedersehen!“ verabschiedete sich Franziskus schließlich in gewohnt lockerer und familiärer Art unter dem Applaus der Menschen.

(rv 01.01.2014 sta)








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