Papst: „Unser Glaubensweg ist unlöslich mit dem Marias verbunden“
Zu Neujahr hat Papst
Franziskus bei seiner Predigt im Petersdom die Bedeutung von Maria hervorgehoben.
Franziskus ging zunächst auf die Segensworte in der Tagesliturgie ein: „Der Herr segne
dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir
gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil“ (Num 6,24-26).
Es sei ganz besonders bedeutsam, diese Segensworte zu Beginn eines neuen Jahres wieder
zu hören, so Franziskus, da sie uns auf unserem Weg durch die Zeit, die sich vor uns
auftut, begleiten. Der in diesem Segen enthaltene Wunsch habe sich vollkommen verwirklicht
in einer Frau: in Maria, da sie dazu bestimmt war, die Mutter Gottes zu werden.
„Mutter
Gottes! Das ist der wichtigste und wesentlichste Titel Marias. Es geht um eine Eigenschaft,
um eine Rolle, die der Glaube des christlichen Volkes in seiner liebevollen und lauteren
Frömmigkeit zur himmlischen Mutter von jeher wahrgenommen hat.“
Der Papst
erinnerte in diesem Zusammenhang an das Konzil von Ephesus, in dem die Gottesmutterschaft
der Jungfrau Maria maßgebend definiert wurde sowie an die Basilika Santa Maria
Maggiore – das erste marianische Heiligtum Roms und des gesamten Westens, in dem
das Bild der Gottesmutter verehrt wird. Maria sei von jeher im Herzen, in der Frömmigkeit
und vor allem im Glaubensweg des christlichen Volkes gegenwärtig.
„Unser
Glaubensweg ist der gleiche wie der von Maria, darum spüren wir, dass sie uns besonders
nahe ist! In Bezug auf den Glauben, den Angelpunkt des christlichen Lebens, hat die
Gottesmutter unsere Lage geteilt, hat sie dieselben, manchmal schwierigen und dunklen
Wege gehen müssen wie wir, hat sie voranschreiten müssen auf dem ,Pilgerweg des Glaubens‘
(Zweites Vatikanisches Konzil, Dogm. Konst. Lumen gentium, 58).“
Seit der
sterbende Jesus uns Maria vom Kreuz herab zur Mutter gegeben hat, sei unser Glaubensweg
unlöslich mit dem Marias verbunden. Auf dem Kalvarienberg habe sie die Flamme des
Glaubens an die Auferstehung ihres Sohnes brennend aufrechterhalten und mit mütterlicher
Liebe den anderen diesen Glauben vermittelt, fuhr der Papst fort. So werde Maria zur
Quelle von Hoffnung und wahrer Freude.
„Die Mutter des Erlösers geht uns
voran und bestärkt uns ständig im Glauben, in der Berufung und in der Mission. Mit
ihrem Beispiel der Demut und der Bereitschaft gegenüber dem Willen Gottes hilft sie
uns, unseren Glauben umzusetzen in eine frohe und grenzenlose Verkündigung des Evangeliums.
So wird unsere Mission fruchtbar sein, weil sie nach dem Vorbild der Mütterlichkeit
Marias gebildet ist. Ihr vertrauen wir unseren Glaubensweg, unsere Herzenswünsche,
unsere Nöte und die Bedürfnisse der ganzen Welt an, besonders den Hunger und den Durst
nach Gerechtigkeit und Frieden und nach Gott. Und alle gemeinsam rufen wir sie an,
und ich lade euch ein, sie dreimal anzurufen, indem wir die Brüder und Schwestern
von Ephesus nachahmen und zu ihr ,Mutter Gottes' sagen. – Mutter Gottes! Mutter Gottes!
Mutter Gottes! Amen.“