Zentralafrikanische Republik: „Nelson Mandela als Beispiel“
Zu viele Christen
in der Zentralafrikanischen Republik denken angesichts der Gräuel der Vergangenheit
an Rache, doch Gläubige sollen „vom Geist Gottes beseelt sein und nicht ans Töten
denken”. Dazu rief der Erzbischof von Bangui, Dieudonné Nzapalainga am Sonntag in
einer Predigt auf. Auch gegenüber Radio Vatikan betont der Erzbischof, dass die Gläubigen
dem Beispiel Nelson Mandelas folgen sollen, wenn es darum gehe, Spaltungen zu überwinden
und den Frieden wieder zu finden.
Nach Ausschreitungen zwischen den mehrheitlich
christlichen Milizen und muslimischen Rebellen des ehemaligen Seleka-Bündnisses, bei
denen in der Zentralafrikanischen Republik hunderte Menschen gewaltsam ums Leben kamen,
wird befürchtet, dass das Land in die Spirale des interreligiösen Konflikts zwischen
Christen und Muslimen geraten könnte. Erzbischof Nzapalainga versucht dies zu verhindern,
indem er die Menschen in allen Teilen der Stadt, oft auch in Begleitung eines Imam
besucht und Hilfsmittel an Flüchtlinge verteilt.
„Wir Bischöfe Zentralafrikas
verurteilen jegliche Gewalt und politischen Antagonismus. Wir rufen vor allem die
Christen auf, für Frieden und Aussöhnung einzustehen. Wir sind gegen Gruppen und Bewegungen,
die Waffengewalt anwenden – sei es ob es sich um christliche oder muslimische Gruppen
handelt. Wir verurteilen auch jegliche Angriffe auf Moscheen sowie Zerstörungen von
Kirchen.“
In den vergangenen Tagen sei dies geschehen, sowohl Moscheen
als auch Kirchen ware angegriffen worden.
„Damit wieder Frieden herrschen
kann, braucht es die Zusammenarbeit aller Religionsgemeinschaften in dem Land. Alle
Religionen bei uns sind davon überzeugt, dass Gewalt keine Lösung ist. Im Interesse
unserer Nation und unserer Bevölkerung müssen wir den interreligiösen Dialog fördern,
damit eine Spirale des Friedens und nicht der Gewalt gewinnt.“