Kardinal Oscar Rodriguez Maradiaga freut sich darüber, dass der Papst eine Vatikan-Kommission
für Kinderschutz eingerichtet hat. Das sei eine „ausgesprochen wichtige“ Entscheidung,
die auf ein „echtes Bedürfnis“ eingehe. Das sagte der Erzbischof von Tegucigalpa in
Honduras dem Vatikanischen Fernsehzentrum CTV.
Die Kommission liege
„auf einer Linie mit dem großen Einsatz von Papst Benedikt XVI.“ gegen Missbrauchsfälle
in der Kirche. Er könne sich „vorstellen, dass die Kommission der Glaubenskongregation
angeschlossen“ werde. Maradiaga, ein Salesianer, gehört zum Rat der acht Kardinäle,
die den Papst beraten: Er ist der Koordinator dieser kurz „K-8“ genannten Gruppe.
Die K-8 hatte Papst Franziskus die Einrichtung einer Kinderschutz-Kommission vorgeschlagen.
In
dem Gespräch ließ Maradiaga erkennen, dass der Kardinalsrat eine ständige Einrichtung
bleiben werde: „Wir sind nicht nur dazu da, Pastor Bonus neu zu schreiben“, so der
Kardinal. Pastor Bonus, ein Text von Johannes Paul II., ist das Statut der derzeitigen
Vatikanbehörden und soll durch einen neuen Text ersetzt werden. „Wir werden weiterhin
eine Art Ratsversammlung sein zu Themen, die der Papst aufwirft“, erklärte Maradiaga.
„Auch die Reform der Bischofssynode geht in diese Richtung: Wenn die Synode vorbei
ist, dann wird das nicht heißen, dass die Beratung des Themas vorüber ist. Der Papst
sieht vor, dass die Mitglieder der Synode noch in den drei darauffolgenden Jahren
über den eingeschlagenen Weg konsultiert werden können.“
Der Kardinal bestätigte,
dass das vatikanische Staatssekretariat in Päpstliches Sekretariat umbenannt werden
wird. Es gehe darum, „nicht den Eindruck zu erwecken, als handle es sich um eine Regierung
mit einem Ministerpräsidenten“.