Papst besucht Kinder-Ambulanz: „Danke für eure Liebe und Freude”
Papst Franziskus hat
an diesem Samstag die Familienfürsorgestelle im Vatikan besucht. In der 1922 von Pius
XI. gegründeten Einrichtung erhalten bedürftige Eltern und ihre Kinder Unterstützung.
Franziskus besuchte das Zentrum am Mittag und empfing danach Familien und Helfer zur
Audienz im Vatikan. Zuletzt hatte Benedikt XVI. im Dezember 2005 die Einrichtung besucht. Es
war ein Besuch im „Schnelldurchgang“: Nur ein paar Minuten verbrachte der Papst an
diesem Samstagmittag in der vatikanischen Familienfürsorgeeinrichtung, wo ihm Eltern,
Kinder, Schwestern, Ärzte und freiwillige Helfer einen herzlichen Empfang bereiteten.
Das „Dispensario di Santa Martha“, wie die Kinder-Ambulanz im Vatikan genannt wird,
liegt ganz in der Nähe des Gästehauses „Santa Marta“, wo der Papst wohnt. In der
Audienzhalle hatten die Kinder und ihre Eltern dann später aber doch noch ein wenig
Zeit mit „ihrem Papst“. Die Atmosphäre war locker und persönlich, die Kinder brachten
dem Papst Geschenke und einen Kuchen, während ein Liedchen für Franziskus vom Band
lief. Gemeint war hier wohl das 44. Priesterjubiläum von Jorge Mario Bergoglio an
diesem Freitag; seinen 77. Geburtstag feiert er nämlich erst am kommenden Dienstag,
dem 17. Dezember. Die Torte nahm der Argentinier sehr gern entgegen. „Ich danke
euch für diesen Besuch, ich danke für die Liebe, die ihr habt und die Freude dieser
Kinder, die Geschenke, hach, und die Torte! Die ist ja wunderschön! Nachher erzähle
ich euch, ob sie gut geschmeckt hat, ok? Vielen Dank! Möge der Herr euch segnen!“
Weit
hat der Papst es in die Krankenstation ja nicht, da kann man schon mal zwischendurch
vorbeischauen – und vielleicht gar ein Stück Kuchen mit den Kindern essen? 3.500 Kinder
kamen im vergangenen Jahr in die Einrichtung, aktuell werden 270 Familien aus aller
Welt betreut. Am Laufen halten die Station die Ordensfrauen der „Genossenschaft der
Töchter der christlichen Liebe vom Heiligen Vinzenz von Paul“.
„Wir empfangen
Sie mit Freude und Einfachheit“, begrüßte Schwester Antonietta Collacchi, Leiterin
der Fürsorgestelle, den Papst. Die Vatikanische Familienfürsorgeeinrichtung stehe
für „90 Jahre tätige Solidarität – im Dienste an den Menschen, die zu oft unsichtbar
gegenüber den Augen der Welt sind“, so die engagierte Ordensfrau, die die Dienstleistungen
aufzählte, die es hier gibt:
„Unsere Station bietet medizinische und psychologische
Versorgung an und stellt mit der Verteilung von Milch, Windeln, Kinderwagen, Nahrungsmitteln,
Kleidung und Spielzeug eine Grundversorgung der Familien sicher. Die Kinder werden
regelmäßig untersucht, und auch für die Mütter gibt’s fachärztliche Betreuung.“
22
Ärzte, darunter Zahnärzte, Gynäkologen und Kinderärzte, sind im Zentrum ehrenamtlich
tätig, neben weiteren 25 freiwilligen Helfern. Elisabeth aus Peru hatte ihr Kind schon
herbringen müssen, als es gerade erst geboren war. Die Lateinamerikanerin wandte sich
mit persönlichen Worten an den Papst.
„Wir sind glücklich, dass du heute
Morgen hier bei uns bist. Deine Präsenz, Heiliger Vater, schenkt uns immer Momente
der Zärtlichkeit und der Freude. Was können wir über dein Lächeln sagen? Es trifft
jeden ins Herz, es schenkt uns so viel Frieden. Wir wissen, wie viel Liebe du für
die Kinder hast, besonders die Bedürftigsten. In der Familienfürsorgestelle fühlen
wir uns besonders privilegiert, denn wir fühlen uns in deinem Herzen und Geiste. Wir
sind glücklich, dass du uns jeden Tag dabei hilfst, Jesus zu begegnen. Lieber Papst
Franziskus, unsere Kinder erhalten heute das schönste Weihnachtsgeschenk, das sie
sich vorstellen können: dein Lächeln, deine zärtliche Umarmung. Ich komme aus Peru
und danke dir in unserer gemeinsamen Sprache: Muchos gracias!“