Christen, die gegen Prediger „allergisch“ sind, haben ständig etwas zu kritisieren.
In Wirklichkeit haben sie aber nur „Angst, dem Heiligen Geist die Türe zu öffnen“
und deshalb werden sie „traurig“. Das sagte Papst Franziskus an diesem Freitag bei
der Morgenmesse im Vatikan-Gästehaus Santa Marta. Dabei ging er auf das Tagesevangelium
ein, in dem von den launischen Kindern die Rede ist: Genauso gebe es auch Christen,
denen nichts recht sei und die ein beschränktes Leben mit Kompromissen, revolutionären
Plänen und ihrer eigenen Spiritualität führten: „Diese Christen sind verschlossen,
sie sind gefangen, sie sind traurige Christen, sie sind nicht frei. Und warum? Weil
sie Angst haben vor der Freiheit des Heiligen Geistes, der durch die Predigt zu ihnen
kommt. Das ist der Skandal des Predigens, wovon auch schon der heilige Paulus sprach.
Der Skandal des Predigens, der im Skandal des Kreuzes endet. Es ruft einen Skandal
hervor, dass Gott durch Menschen spricht, die begrenzt sind, die Sünden begehen. Und
noch mehr skandalisiert es uns, dass Gott zu uns durch seinen Sohn spricht und uns
durch ihn rettet – der Sohn Gottes, der wie ein Krimineller hingerichtet wird – das
ist ein Skandal.“ Dabei sei es gerade die Freiheit, die aus der Predigt komme,
die uns lehre und uns manchmal auch ohrfeige, so der Papst – dabei sei es doch gerade
die Freiheit, die die „Kirche wachsen lässt“, fuhr Franziskus fort. „Wenn ich
an diese Kinder denke (von denen im Evangelium die Rede ist Anm. d. Red.), die Angst
haben zu tanzen, zu weinen, die Angst haben vor allem und bei allem Sicherheit wollen,
dann denke ich an diese traurigen Christen, die die Prediger der Wahrheit immer kritisieren,
weil sie Angst haben, dem Heiligen Geist die Türe zu öffnen. Beten wir für sie und
beten wir auch für uns, bitten wir darum, dass wir keine traurigen Christen werden,
die dem Heiligen Geist die Freiheit nehmen, durch den Skandal des Predigens zu uns
zu kommen.“ (rv 13.12.2013 sta)