Papst: „Wir müssen uns nicht vor dem Tod fürchten“
Das ewige Leben -
darum ging es in Franziskus‘ Katechese an diesem Mittwoch auf dem Petersplatz. Habt
keine Angst vor dem Tod, denn der Herr rettet uns, so sein Aufruf vor tausenden Pilgern
und Besuchern, die zur Generalaudienz gekommen waren. Im letzten Teil seiner Katechesenreihe
zum Glaubensbekenntnis ging der Papst auf das „Letzte Gericht“ ein: Damit sei jene
„Beurteilung Gottes“ gemeint, die uns am Schluss des irdischen Lebens erwarte und
die dann beim Jüngsten Gericht bestätigt werde, erläuterte der Papst.
„Diese
Beurteilung beginnt schon während unseres Lebens. Jeden Tag gibt es sozusagen eine
Urteilsverkündung. Wenn wir uns der Liebe Jesu verschließen, dann verurteilen wir
uns selber. Doch wir können uns retten, indem wir uns Jesus öffnen, der der Erretter
schlechthin ist. Das gilt auch, wenn wir Sünder sind. Doch wir sind es alle.“
Franziskus
rief alle Menschen auf, Gott um Vergebung zu bitten und keine Angst zu haben, denn
Jesus verzeihe immer. Ein Zeichen der Hoffnung sei auch, dass man in jenem Augenblick
des Urteils nicht alleine sei, so Franziskus, der im Folgenden auf das „Jüngste Gericht“
einging, den Moment, an dem Christus am Ende der Zeiten wiederkommen werde, wie es
im Matthäus-Evangelium heißt. Dieses Gericht sei ein Geheimnis, so der Papst.
„Wenn
wir an die Wiederkunft Christi und an sein Gericht denken, bei dem es um die Offenlegung
des Guten geht und darum, was jeder während seines Lebens auf der Erde getan oder
unterlassen hat, dann wird uns bewusst, dass wir vor einem Geheimnis stehen. Dieses
Geheimnis übersteigt uns, denn wir können das uns nicht einmal vorstellen. Es ist
ein Geheimnis, das instinktiv Furcht und vielleicht auch Zittern erweckt. Doch eigentlich
ist es so, dass wenn man darüber nachdenkt, sich dann das Herz öffnet. Und das führt
zu einem großen Trost und Vertrauen.“
Wichtig sei auch das Zeugnis der
ersten Christen, die mit dem Gebetsruf „Maranatha!“ – „Komm, o Herr!“ ihren Wunsch
nach der Wiederkunft Christi zum Ausdruck gebracht hätten. Eine wichtige Stütze seien
die Heiligen, fügte Franziskus an.
„Denn sie leben bereits im Angesicht
Gottes, im Glanz seiner Herrlichkeit und beten für uns, die wir noch auf der Erde
leben. Das ist doch ein großer Trost, der in unseren Herzen erweckt wird! Wir sind
nicht allein. Darin zeigt sich einmal mehr, wie die Kirche Mutter ist. Sie sorgt sich
um das Wohl ihrer Kinder. Das gilt insbesondere für jene, die am meisten leiden.“
Der
Gläubige dürfe nicht aufgeben und jeweils über seine Gedanken und sein Handeln wachen,
damit auch im irdischen Leben „die Wärme und der Glanz des Angesicht Gottes“ erfahrbar
seien, so der Papst:
„Vorwärts! Und denken wir an dieses Gericht, das nun
beginnt, ja das schon begonnen hat. Öffnen wir unser Herz für Jesus Christus und seine
Erlösung. Vorwärts ohne Furcht, denn die Liebe Jesu ist größer, und wenn wir um Vergebung
für unsere Sünden bitten, vergibt er uns. Jesus ist so! Vorwärts in dieser Gewissheit,
die uns zur Herrlichkeit des Himmels bringen wird“.