2013-12-10 11:24:22

Papst: „Keine Angst vor der Zärtlichkeit“


RealAudioMP3 „Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott.“ Über diesen Satz aus dem Buch Jesaja hat Papst Franziskus an diesem Dienstag gepredigt. Wir sollten keine Angst haben vor dem Trost Gottes, denn in diesem Trost steckt die Kraft zum Neuanfang, ja sogar zur neuen Schöpfung, so Franziskus:

„Er schafft die Dinge neu. Und die Kirche wird nicht müde zu sagen, dass diese Neuschöpfung sogar herrlicher ist als die Schöpfung selbst. Der Herr schafft noch wunderbarer neu... Das Volk Gottes hatte immer diese Vorstellung, diesen Gedanken, dass der Herr kommen würde, um es (mit seinem Trost) zu besuchen... Das ist die Hoffnung Israels: Er wird es mit diesem Trost besuchen.“

Und dieser Trost sei neue Schöpfung. Gott schaffe allerdings „nicht alles auf einmal wieder neu, sondern viele Male“. Er tue das, indem er Hoffnung bringe: „Immer macht er eine Tür auf, immer!“ Der Herr bringe Hoffnung, und diese werde „im christlichen Leben zu einer wahren Festung“.

„Wenn ein Christ die Hoffnung vergisst oder, schlimmer noch, verliert, dann hat sein Leben keinen Sinn. Dann ist es so, als ob sein Leben vor einer Mauer stünde: Ende. Aber der Herr tröstet uns und schafft uns neu – mit der Hoffnung. Er tut das mit einer besonderen Nähe zu jedem Einzelnen, wie das unsere Lesung von heute am Schluss schreibt: ,Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide, er sammelt sie mit starker Hand; die Lämmer trägt er auf dem Arm, die Mutterschafe führt er behutsam.‘ Dieses Bild, wie er die Lämmchen auf der Brust trägt und die Mütter behutsam führt: Das ist die Zärtlichkeit. Der Herr tröstet uns mit Zärtlichkeit.“

„Zärtlichkeit“, „tenerezza“: Franziskus griff damit ein Wort auf, das er in seiner Predigt bei der Amtseinführung am 19. März mehrmals genannt hat. Der mächtige Gott habe „keine Angst vor der Zärtlichkeit“, ja er werde zu Zärtlichkeit: „Er wird Kind, er macht sich klein.“ In den vierzig Tagen zwischen Auferstehung und Himmelfahrt habe Jesus in erster Linie seinen Jüngern Trost gespendet:

„Sich nähern und Hoffnung geben – sich nähern mit Zärtlichkeit. Denken wir an die Zärtlichkeit, die er mit den Aposteln hatte, mit Maria Magdalena, mit den Emmaus-Jüngern. Er nähert sich mit Zärtlichkeit: ,Gib mir zu essen.‘ Zu Thomas: ,Leg deinen Finger in meine Seite‘. So ist der Herr immer. Das ist der Trost des Herrn. Er gebe uns allen die Gnade, keine Angst vor seinem Trost zu haben, offen zu sein: ihn zu erbitten, ihn zu suchen. Sein Trost wird uns Hoffnung geben und wird uns die Zärtlichkeit von Gottvater spüren lassen.“

(rv 10.12.2013 sk)








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