Papst betet für Frieden und Religionsfreiheit im Nahen Osten
Spaltung und Feindschaft
im Heiligen Land und im Nahen Osten müssen ein Ende haben – dafür hat Papst Franziskus
bei der Morgenmesse im Vatikan gebetet. Die Messe im vatikanischen Gästehaus Santa
Marta feierte der Papst an diesem Montag gemeinsam mit dem koptisch-katholischen Patriarchen
von Alexandria, Ibrahim Isaak Sidrak, der zur Feier der Einheit zwischen den Kirchen
in den Vatikan gekommen war. Franziskus drückte den Christen, die in Ägypten in Angst
leben und Gewalt erfahren, seine Nähe aus, dann rief er eindringlich zum Gebet auf:
„Beten
wir vertrauensvoll dafür, dass sich der Frieden im Heiligen Land und im ganzen Nahen
Osten trotz der immer wiederkehrenden und bisweilen dramatischen Hindernisse, auf
die er trifft, immer wieder neu entstehen kann. Feindschaft und Trennung sollen hingegen
für immer ein Ende haben. Mögen die Friedensverhandlungen, die oft von dunklen Interessen
und entgegengesetzten Ansichten gelähmt werden, rasch wiederaufgenommen werden. Möge
es schließlich auch endlich wahre Religionsfreiheit für alle geben, gemeinsam mit
dem Recht, dass die Christen ungetrübt dort leben können, wo sie geboren wurden, in
ihrer Heimat, die sie genauso wie die anderen Bürger dort seit 2000 Jahren lieben,
und dass sie immer zum Gemeinwohl aller beitragen können.“
Unter Bezug
auf das Tagesevangelium ging Franziskus auf die „Lähmungen der Menschheit“ ein. Solche
Blockaden existierten auch im Heute und seien ansteckend, so der Papst: „Sie können
sich ausbreiten und in die sozialen Strukturen eindringen, ja sogar ganze Gemeinschaften
und Völker lahmlegen“, so Franziskus. Christus aber, machte der Papst Mut, könne die
Lage wenden: „Steh auf und geh!“
„Wir müssen immer weiter gehen und den
Herrn suchen. Wir müssen neue Wege suchen, uns dem Herrn anzunähern. Und wenn es nötig
sein sollte, müssen wir auch ein Loch in unser Dach machen, um dem Herrn näher zu
kommen. Mögen uns unsere Vorstellungskraft, unsere Kreativität und unsere Barmherzigkeit
dahin bringen, Straßen der Begegnung zu gehen, Straßen der Brüderlichkeit, Straßen
des Friedens.“
Dem Friedensgebet des Papstes schloss sich Patriarch Sidrak
an:
„Möge das Licht der Heiligen Weihnacht der Stern sein, der uns auf
den Weg der Liebe, der Einheit und der Versöhnung führt – Gottesgaben, die mein Land
so sehr braucht. Wir bitten Sie, heiliger Vater, um ihren Segen und wir erwarten Sie
in Ägypten.“