2013-12-08 12:08:19

Der Berg Sinai in Köln


RealAudioMP3 „Ich hab`s einfach probiert, abzubilden. Diese Bibel zu bebildern.“ Das sagt der Theater-Intendant Stefan Bachmann, der derzeit in Köln die Bibel auf die Bühne bringt. Genauer gesagt: das erste Buch der Bibel, Genesis, Im Anfang. Bachmann ist Jahrgang 1966, gebürtiger Züricher, seit 2013 inszenierender Intendant des Schauspiel Köln. Er hat schon das Wiener Burgtheater und das Deutsche Theater Berlin bespielt und ist u.a. Träger des Nestroy-Theaterpreises; die Liste seiner Inszenierungen umfasst etwa fünfzig Stücke, darunter „Baal“ von Bertold Brecht und „Die Winterreise“ von Elfriede Jelinek.

Nun also: „Genesis, die Bibel, Teil 1“, zuerst in Zürich inszeniert, jetzt in Köln. 45 Tonnen Lehm hat Bachmann dafür im sogenannten „Depot 1“ zu einem Berg Sinai aufgetürmt. Darauf erspielen die Schauspieler, fünfeinhalb Stunden lang, den Anfang des Alten Testaments – Wort für Wort. Zwischendurch gibt es für alle Zuschauer – und spiegelbildlich auch für die Schauspieler auf der Bühne – einen Eintopf. „Theater im ursprünglichen Sinn“ nennt das Bachmann, der übrigens nicht getauft ist. „Die Balance auf dem schmalen Grat zwischen Hollywoodfilm und Westernmythen, Monty Python, Oberammergau und Josephsroman erweist sich als pfiffig, hintergründig, sogar amüsant – und in Stefan Bachmanns Regie als bühnentauglich“, urteilt der Deutschlandfunk. „Deutung, gar Skepsis dem Stoff gegenüber ist nicht die Absicht der Regie“, schreibt die NZZ; „es geht darum, eine Begeisterung zu teilen über einen großartigen Text. Und so ist dieser denn auch neu zu entdecken…“

Stefan Kempis sprach mit Bachmann bei einer Begegnung in Berlin, auf der Bühne des Deutschen Theaters.

(rv 08.12.2013 sk)








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