Mit dem Konzil ist „die Stunde der Laien angebrochen“: Das sagte Papst Franziskus
an diesem Samstag mit einem Zitat seines Vorgängers Johannes Paul. Im Vatikan empfing
der Papst die Vollversammlung seines Laienrates. Dabei erinnerte er auch an ein kürzliches
Studienseminar des Rates zum Thema „Gott vertraut das menschliche Wesen der Frau an“.
„In der kulturellen Krise unserer Zeit findet sich die Frau an vorderster Front beim
Kampf um die Bewahrung des Menschlichen“, so Franziskus wörtlich. Ansonsten ging es
bei seinen Überlegungen um die christliche Präsenz in den neuen Medien.
„Das
Internet ist eine verbreitete Realität – komplex und in ständiger Weiterentwicklung.
Es stellt die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Glauben und Kultur ganz neu. Schon
in den ersten christlichen Jahrhunderten wollte sich die Kirche mit dem außerordentlichen
Erbe der griechischen Kultur messen; angesichts einer tiefgehenden Philosophie und
einer wertvollen Erziehungsmethode, die allerdings mit heidnischen Elementen durchsetzt
war, haben sich die Kirchenväter nicht vor der Konfrontation gescheut. Sie sind aber
auch keinen Kompromiss mit Ideen eingegangen, die dem Glauben widersprechen. Stattdessen
assimilierten sie die wichtigsten Begriffe und wandelten sie im Licht des Wortes Gottes
um. Auch bei den Chancen und Gefahren des Internets gilt es heute alles genau abzuwägen.
Ihr werdet sicher auf Falschmünzerei, gefährliche Illusionen und auf Fallen stoßen.
Aber unter Anleitung des Heiligen Geistes werden wir auch wertvolle Chancen auftun,
um die Menschen von heute zum leuchtenden Angesicht des Herrn zu führen.“
Die
wichtigste Chance, die das digitale Zeitalter den Christen biete, seien die neuen
Möglichkeiten der Verkündigung des Evangeliums, so Papst Franziskus weiter. Es sei
„nicht genug, technologische Kompetenz zu entwickeln“. Stattdessen gehe es „um die
Begegnung mit reellen Männern und Frauen, die oft verletzt oder verloren sind, um
ihnen die wahren Gründe der Hoffnung anzubieten“.
„Verkündigung erfordert
echte und direkte menschliche Beziehungen, um zu einer persönlichen Begegnung mit
dem Herrn zu führen. Darum reicht das Internet nicht – die Technik ist nicht genug!
Das will nicht sagen, dass die Präsenz der Kirche im Netz überflüssig wäre, im Gegenteil,
es ist unumgänglich, dort präsent zu sein: immer in einem Stil des Evangeliums. Schließlich
ist das Internet für viele, vor allem für junge Leute, eine Art Lebensambiente geworden.
Dort kann die Kirche die Fragen des Herzens nach dem Sinn des Lebens wecken – Fragen,
die sich nicht unterdrücken lassen – und den Weg zeigen, der zu Ihm führt, zur Antwort.
Zur Barmherzigkeit, die Fleisch wurde – Jesus.“