2013-12-07 12:05:37

Papst: „Das Internet reicht nicht“


Mit dem Konzil ist „die Stunde der Laien angebrochen“: Das sagte Papst Franziskus an diesem Samstag mit einem Zitat seines Vorgängers Johannes Paul. Im Vatikan empfing der Papst die Vollversammlung seines Laienrates. Dabei erinnerte er auch an ein kürzliches Studienseminar des Rates zum Thema „Gott vertraut das menschliche Wesen der Frau an“. „In der kulturellen Krise unserer Zeit findet sich die Frau an vorderster Front beim Kampf um die Bewahrung des Menschlichen“, so Franziskus wörtlich. Ansonsten ging es bei seinen Überlegungen um die christliche Präsenz in den neuen Medien.

„Das Internet ist eine verbreitete Realität – komplex und in ständiger Weiterentwicklung. Es stellt die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Glauben und Kultur ganz neu. Schon in den ersten christlichen Jahrhunderten wollte sich die Kirche mit dem außerordentlichen Erbe der griechischen Kultur messen; angesichts einer tiefgehenden Philosophie und einer wertvollen Erziehungsmethode, die allerdings mit heidnischen Elementen durchsetzt war, haben sich die Kirchenväter nicht vor der Konfrontation gescheut. Sie sind aber auch keinen Kompromiss mit Ideen eingegangen, die dem Glauben widersprechen. Stattdessen assimilierten sie die wichtigsten Begriffe und wandelten sie im Licht des Wortes Gottes um. Auch bei den Chancen und Gefahren des Internets gilt es heute alles genau abzuwägen. Ihr werdet sicher auf Falschmünzerei, gefährliche Illusionen und auf Fallen stoßen. Aber unter Anleitung des Heiligen Geistes werden wir auch wertvolle Chancen auftun, um die Menschen von heute zum leuchtenden Angesicht des Herrn zu führen.“

Die wichtigste Chance, die das digitale Zeitalter den Christen biete, seien die neuen Möglichkeiten der Verkündigung des Evangeliums, so Papst Franziskus weiter. Es sei „nicht genug, technologische Kompetenz zu entwickeln“. Stattdessen gehe es „um die Begegnung mit reellen Männern und Frauen, die oft verletzt oder verloren sind, um ihnen die wahren Gründe der Hoffnung anzubieten“.

„Verkündigung erfordert echte und direkte menschliche Beziehungen, um zu einer persönlichen Begegnung mit dem Herrn zu führen. Darum reicht das Internet nicht – die Technik ist nicht genug! Das will nicht sagen, dass die Präsenz der Kirche im Netz überflüssig wäre, im Gegenteil, es ist unumgänglich, dort präsent zu sein: immer in einem Stil des Evangeliums. Schließlich ist das Internet für viele, vor allem für junge Leute, eine Art Lebensambiente geworden. Dort kann die Kirche die Fragen des Herzens nach dem Sinn des Lebens wecken – Fragen, die sich nicht unterdrücken lassen – und den Weg zeigen, der zu Ihm führt, zur Antwort. Zur Barmherzigkeit, die Fleisch wurde – Jesus.“

(rv 07.12.2013 sk)








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