Papst Franziskus hat
sich von neuem besorgt über eine heute herrschende „Wegwerfkultur“ geäußert. Ihre
Opfer seien „die schwächsten und verletzlichsten Menschen, nämlich die Ungeborenen,
die Armen, die Alten und Kranken, die Behinderten“. Das sagte er am Samstag bei einer
Audienz im Vatikan.
„Sie riskieren, buchstäblich weggeworfen zu werden,
ausgespuckt von einer Mühle, die um jeden Preis effizient sein muss. Dieses falsche
Modell vom Menschen und von der Gesellschaft setzt einen praktischen Atheismus ins
Werk, der de facto das Wort Gottes leugnet, wenn es sagt: ,Lasst uns den Menschen
machen als unser Bild und Gleichnis‘. Wenn wir uns hingegen von diesem Wort Gottes
ins Gebet nehmen lassen, wenn wir ihm erlauben, unsere Art zu denken und zu handeln
zu beeinflussen, dann können sich die Dinge ändern. Die Kraft dieses Wortes setzt
jedem Grenzen, der sich zum Hegemon aufschwingen will, indem er sich über die Rechte
und die Würde eines anderen hinwegsetzt.“
Die Soziallehre der Kirche mit
ihrer „ganzheitlichen Sicht des Menschen“ sei ein guter „Kompass“, urteilte der Papst.
Zu ihr gehörten „die Verteidigung der Religionsfreiheit, des Lebens in all seinen
Phasen, des Rechts auf Arbeit, auf eine würdige Arbeit, die Verteidigung der Familie,
der Erziehung“.
„Wir brauchen eine Sensibilisierung und Ausbildung der
gläubigen Laien, vor allem der in der Politik Engagierten, damit sie im Einklang mit
Evangelium und Soziallehre handeln und auch mit denen zusammenarbeiten, die zwar nicht
den Glauben teilen, aber doch ein ähnliches Bild vom Menschen und von der Gesellschaft.
Es gibt nicht wenige Nichtchristen und Nichtglaubende, die überzeugt sind, dass die
menschliche Person immer ein Ziel in sich sein muss und nie ein Mittel zu etwas.“