„Der Glaube an einen, dreifaltigen Gott führt nicht zu Gewalt und Intoleranz, und
er kann das auch niemals tun.“ Das hat Papst Franziskus am Freitag gegenüber der Internationalen
Theologenkommission bekräftigt. Im Gegenteil sei dieser Glaube „von ausgesprochen
rationalem Charakter“, der die Menschen zusammenführe. Der Papst widersprach damit
einer These, die in den letzten Jahren vor allem durch den Ägyptologen Jan Assmann
bekannt wurde. Danach sei der Monotheismus vom Wesen her intolerant angelegt und führe
zu Gewalt. Die Offenbarung Gottes in Jesus mache in Wirklichkeit „jeden Rückgriff
auf Gewalt im Namen Gottes unmöglich“, so der Papst weiter. Und wörtlich: „Es ist
ja gerade durch sein Verweigern der Gewalt, durch seinen Sieg über das Böse durch
das Gute, durch sein Blut am Kreuz, dass Jesus die Menschen mit Gott und untereinander
versöhnt hat!“ Die Theologenkommission, die an der vatikanischen Glaubenskongregation
angesiedelt ist, hatte sich in den letzten Tagen u.a. mit dem Thema Monotheismus beschäftigt.