2013-12-03 11:51:39

Syrien: Nonnen verschleppt


RealAudioMP3 Beunruhigende Nachrichten aus Syrien: Islamistische Truppen - darunter jihadistische Kämpfer - haben den historischen Kern des syrischen Christendorfes Maalula besetzt und zwölf Nonnen aus dem orthodoxen Kloster der Heiligen Thekla als Geiseln verschleppt. Die Eindringlinge kamen völlig überraschend in das Kloster: Sie rammten die Tür ein und nahmen dann gewaltsam zwölf Schwestern mit, die aus Syrien und dem Libanon stammen. Die Hintergründe der Tat sind noch unbekannt. Bisher gibt es keine Lösegeldforderung; die Täter stehen vermutlich in Verbindung mit der isalmistischen Terrorgruppe Al Qaida. Im Gespräch mit Radio Vatikan sucht der apostolische Nuntius in Damaskus eine Erklärung. Erzbischof Mario Zenari:
„Das Gebiet, in dem die Schwestern verschleppt wurden, ist umkämpft – aber ich weiß nicht, warum sie mitgenommen wurden. Was soll damit erreicht werden? Vielleicht wollen die Rebellen Maalula befreien und das Kloster einnehmen, um von dort aus besser kämpfen zu können?“
Wie die Agentur Kathpress meldet, sollen die Nonnen in das 30 Kilometer von Maalula entfernte Yabroud gebracht worden sein. Die syrische Sozialministerin Kindaal-Shammat appellierte indessen an die Internationale Gemeinschaft, auf jene Staaten Druck auszuüben, die mit den islamistischen Milizionären im Bund stehen, um die Freilassung aller von den Terroristen gefangen genommenen Geiseln zu erreichen, wie die Stiftung „Pro Oriente“ berichtet. Nuntius Zenari ist sehr besorgt:
„Jetzt müssen wir für die zwölf Nonnen beten, die in den Händen dieser Leute sind. Das ist das einzige, was wir tun können: Beten, dass diese Leute ein bisschen Menschlichkeit zeigen und sie gut behandeln, in der Hoffnung, dass es keine Entführung ist.“
Die hauptsächlich von Christen bewohnte Stadt Maalula, die sich im Nordosten von Damaskus befindet, ist strategisch wichtig, denn sie liegt nahe einer der Hauptverkehrsverbindungen durch Syrien. Maalula war bereits Anfang September von Rebellen, darunter Kämpfern der Al Qaida-nahen Al-Nusra-Front, eingenommen worden. Drei Tage später wurden sie von den regulären Streitkräften wieder vertrieben, doch seither gab es tägliche Gefechte um die Stadt.

(rv/kap 03.12.2013 sta)








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