2013-11-20 10:22:12

„Aggression kein Akt des Glaubens“


Papst Franziskus hat nach Angaben des Jüdischen Weltkongresses (WJC) die antisemitische Störung eines Gedenkgottesdienstes in Buenos Aires zur Erinnerung an die Novemberpogrome 1938 verurteilt. „Aggression kann kein Akt des Glaubens sein“, zitiert der WJC den Papst am Dienstag auf seiner Internetseite. Das Predigen von Intoleranz sei militant und müsse überwunden werden, so Franziskus mit Blick auf die lautstarken Proteste einer Gruppe konservativer Katholiken. Demnach äußerte sich Franziskus am Dienstag bei einer Begegnung im Vatikan mit dem Vorsitzenden des Lateinamerikanisch-Jüdischen Kongresses, Claudio Epelman. Die beiden kennen sich aus der Zeit, als Franziskus noch Erzbischof von Buenos Aires war. Epelman sei mit einer Delegation von sechs Religionsvertretern aus Südamerika empfangen worden, darunter auch einem Muslim sowie Vertretern evangelikaler und protestantischer Kirchen. Epelman lobte laut WJC die deutlichen Absagen an Antisemitismus, die der Papst in der Vergangenheit mehrfach geäußert habe. Franziskus habe mit diesem Treffen erneut seinen Willen gezeigt, für den Frieden starke Brücken zwischen den Religionen zu bauen.

Bei dem Gottesdienst in der argentinischen Hauptstadt zum Gedenken an die Ausschreitungen der Nationalsozialisten gegen Juden am 9. November 1938 hatte eine Gruppe antisemitischer Katholiken versucht, den Beginn der Gedenkfeier zu verhindern, indem sie mit lautstarken Gebeten gegen die Anwesenheit von Juden in dem Gotteshaus protestierten. Erst nach Eintreffen der Polizei und dem Zureden eines Priesters zogen sich die Demonstranten zurück. Die traditionalistische Piusbruderschaft begrüßte den Vorfall.

(kna 20.11.2013 pr)







All the contents on this site are copyrighted ©.