Irak: Patriarch vermutet Absicht hinter Vertreibung der Christen
Es könnte einen Plan geben, die christlichen Familien aus dem Irak zu vertreiben.
Das befürchtet der chaldäische Patriarch Louis Sako im Gespräch mit Radio Vatikan.
Während es derzeit keine aktuellen Verfolgungen von Christen gäbe, risse der Strom
der Flüchtenden nicht ab, er könne nicht verstehen, warum das so sei. „Ja, es gibt
Spannungen zwischen Sunniten und Schiiten, aber im Augenblick ist keine Aggression
gegen Christen gerichtet,“ so Sako.
„Wenn alle Christen gehen, was bleibt
dann noch übrig? Es bleiben nur einzelne Familien, die nichts mehr tun können, das
wäre sehr fragil. Es hat in unserer Geschichte immer Probleme gegeben, auch Verfolgungen,
aber unsere Vorväter haben das Land nicht verlassen. Es braucht das christliche Zeugnis,
das ist auch eine Aufgabe für uns. Wir sind schließlich auch Verkünder des Evangeliums.“
Es
gebe eine vermehrte und zunehmend freie Vergabe von Visa für die Nachbarländer, dahinter
vermutet der Patriarch Absicht.
„Vielleicht steckt da ein Plan dahinter,
denn in den vergangenen Schwierigkeiten, die wir erlebt haben, waren die Botschaften
nicht so freizügig mit der Vergabe von Visa. Die Menschen gehen jetzt nach Syrien,
in den Libanon, in die Türkei, nach Jordanien und es gibt viele Menschen dort, die
sie erwarten.“
Die Kirche im Irak dagegen ermutige die Menschen, zu bleiben.
Dazu tue man alles, was in ihrer Macht stehe, um bei Arbeit oder Unterkunft zu helfen.
Man könne keine Wunder wirken, so Sako, es brauche viel Geduld und Vertrauen in die
Zukunft.