Bei der jüngsten öffentlichen Hinrichtung von etwa achtzig Menschen in Nordkorea sind
auch Christen getötet worden. Die Exekution fand laut südkoreanischen Presseberichten
am 3. November vor Tausenden Zuschauern statt, darunter auch Kinder. Die Hinrichtungen
dienten nach Einschätzung von Beobachtern dem Diktator Kim Jong-Un als Abschreckungs-
und Einschüchterungsmaßnahme gegenüber dem eigenen Volk. Der Besitz von Bibeln war
für das Regime offenbar der Grund gewesen, die Christen hinzurichten. Erst vor drei
Monaten hatte Kim Jong-Un etwa ein Dutzend Künstler wegen des Besitzes von Bibeln
sowie angeblicher Pornografie exekutieren lassen.
Menschenrechtsorganisationen
gehen davon aus, dass in Nordkorea bis zu 200.000 Personen aus politischen und religiösen
Gründen inhaftiert sind. Unter ihnen befinden sich nach Schätzungen mindestens 30.000
Christen. Offiziellen Angaben zufolge sind von den 24 Millionen Nordkoreanern zwar
nur 12.000 Protestanten und 800 Katholiken, doch leben etwa 100.000 Christen im Untergrund.
Dem nordkoreanischen Regime gelten sie als Staatsfeinde.