2013-11-11 11:18:41

Papsttelegramm zum Tod von Kardinal Bartolucci


Papst Franziskus hat ein Beileidstelegramm an die Angehörigen des am Montag in Rom verstorbenen Kardinals Domenico Bartolucci geschickt. Er denke mit großer Zuneigung an Bartolucci, der ein „lieber und geschätzter Priester“ gewesen sei sowie ein „hoch geehrter Komponist und Musiker“, schreibt Franziskus. Der Kardinal, der auch viele Jahre lang Domkapellmeister des Vatikan war, habe es verstanden, den Glauben besonders durch die geistliche Musik zu vermitteln, die aus dem Glauben erwachse und diesen ausdrücke, so der Papst weiter.
Domenico Bartolucci, der zweitälteste Kardinal der katholischen Weltkirche starb im Alter von 96 Jahren. Das Kardinalskollegium zählt nun noch 200 Mitglieder. Davon sind 109 jünger als 80 Jahre und damit zur Papstwahl berechtigt. Ältester Kardinal ist mit 97 Jahren Fiorenzo Angelini, früherer vatikanischer Gesundheitsminister.

Als Leiter des Chores der Sixtinischen Kapelle prägte Bartolucci von 1957 bis 1997 die musikalische Gestaltung der Papstmessen. Auch als Komponist trat er mit zahlreichen geistlichen Werken hervor, die insgesamt mehr als 40 Bände füllen. Unter anderem führte er 2006 in der Sixtinischen Kapelle ein eigens für Benedikt XVI. geschriebenes Chorstück mit dem lateinischen Titel „Oremus pro Pontifice nostro Benedetto“ („Beten wir für unseren Papst Benedikt“) auf. Verehrer Bartoluccis riefen 2003 eine nach ihm benannte Stiftung zur Förderung sakraler Musik ins Leben. Benedikt XVI. nahm ihn im November 2010 in den Kreis der Kardinäle auf.

Geboren am 7. Mai 1917 im toskanischen Borgo San Lorenzo, komponierte Bartolucci bereits als Seminarist Motetten, Orgelmusik und Kammermusik. Mit 25 Jahren wechselte er zum Weiterstudium nach Rom und wurde dort stellvertretender Leiter des Chores der Lateranbasilika. 1947 übernahm er die Leitung des Chors in Santa Maria Maggiore und 1952 die stellvertretende Leitung der „Cappella Sistina“. Papst Pius XII. (1939-1958) berief ihn schließlich 1956 zum Kapellmeister des päpstlichen Chores. Bartolucci machte sich besonders als Palestrina-Interpret einen Namen. 1997 gab er sein Amt aus Altersgründen ab, widmete sich aber weiter aktiv der Kirchenmusik.

(kna/rv 11.11.2013 sta)








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