„Weltlichkeit ist
der Feind“: Papst Franziskus hat an diesem Morgen bei seiner Messe im Vatikan zu drastischen
Formulierungen gegriffen. In seiner Predigt in der Kapelle Santa Marta legte er das
Gleichnis vom umtreuen Verwalter (Lk 16, 1-8) aus. „Die Atmosphäre, der Lebensstil
gefällt dem Teufel sehr, diese Weltlichkeit: Leben nach den Werten – in Anführungszeichen
– der Welt. Dieser Verwalter ist ein Beispiel der Weltlichkeit. Da könnte zwar jemand
sagen: Der hat doch nur das gemacht, was alle machen! Aber nein – eben nicht alle!
Einige Verwalter, von Firmen, öffentliche Angestellte, Regierende... vielleicht sind
es gar nicht so viele. Aber das ist diese Haltung der kürzesten, bequemsten Straße,
um sich den Lebensunterhalt zu verdienen.“
„Und der Herr lobte die Klugheit
des unehrlichen Verwalters“, heißt es zum Schluß der Erzählung im Lukasevangelium.
„Er sagte: Die Kinder dieser Welt sind im Umgang mit ihresgleichen klüger als die
Kinder des Lichtes.“
„Ja doch, das ist ein Lob auf das Schmiergeld! Und
diese Gewohnheit des Schmiergelds ist eine weltliche, ausgesprochen sündhafte Gewohnheit.
Eine Gewohnheit, die nicht von Gott kommt: Gott hat uns aufgetragen, unser Brot durch
ehrliche Arbeit zu verdienen! Und dieser Verwalter gab seinen Kindern verdorbenes
Brot! Diese Kinder, die vielleicht auf teure Schulen gingen und in gehobenen Umständen
aufwuchsen, hatten von ihrem Papa Dreck zum Essen bekommen – denn ihr Papa, der schmutziges
Brot nach Hause trug, hatte seine Würde verloren. Und das ist eine schwere Sünde!
Denn man fängt vielleicht mit einem kleinen Briefumschlag an, aber das wird dann wie
eine Droge.“
Schmiergeld werde zur Sucht, so Papst Franziskus. Aber wenn
es eine „weltliche Durchtriebenheit“ gebe, so gebe es eben auch „eine christliche
Durchtriebenheit, indem man die Dinge eben aufgeweckt tut, aber nicht mit dem Geist
der Welt“, sondern auf ehrliche Weise.
„Vielleicht tut es uns heute gut,
für so viele Kinder und Jugendliche zu beten, die von ihren Eltern schmutziges Brot
zu essen bekommen: Auch sie haben Hunger, Hunger nach Würde! Bitten wir den Herrn,
dass er das Herz dieser Anhänger der Göttin Schmiergeld ändere. Dass ihnen klarwerde:
Würde kommt von würdiger, von ehrlicher Arbeit, von täglicher Arbeit und nicht von
diesen Wegen, die einfacher sind, dir aber am Ende alles nehmen... Diese armen Menschen,
die durch die Schmiergeld-Praxis ihre Würde verloren haben, werden am Ende nicht das
ganze Geld mitnehmen können, das sie verdient haben, sondern nur ihren Mangel an Würde!
Beten wir für sie!“