2013-11-07 11:13:43

Papstpredigt: „Gott hat eine Schwäche für die, die sich verlaufen“


RealAudioMP3 Es ist die Freude Gottes, das verlorene Schaf wiederzufinden, denn Gott hat eine „liebende Schwäche“ für die, die sich verlaufen. Das sagte Papst Franziskus an diesem Donnerstag bei der Morgenmesse in der Casa Santa Marta im Vatikan. Unter Bezugnahme auf die Gleichnisse vom verlorenen Schaf und der verlorenen Münze ging Papst Franziskus auf die Schriftgelehrten und Pharisäer ein, die über Jesus Verhalten empört waren und schlecht über ihn redeten – zum Beispiel weil er mit Sündern gemeinsam aß. Solches Gerede sei die „Musik der Scheinheiligkeit“, so Franziskus:

„Auf dieses Gerede antwortet Er mit einem lichtvollen Gleichnis: Drei Mal kommt in diesem kurzen Text das Wort ,Freude‘ vor und einmal das Wort ,Heiterkeit‘. Es ist als ob er sagen würde: ,Ihr regt Euch darüber auf, aber mein Vater freut sich‘. Und das ist die tiefere Botschaft dabei: Die Freude Gottes, der ein Gott ist, der nicht gerne verliert, der kein ,guter Verlierer‘ ist, weil er eben aus sich herausgeht und sucht. Es ist ein Gott, der alle sucht, die von Ihm entfernt sind. Wie der Schäfer, der das verlorene Schaf sucht.“

Die Aufgabe Gottes ist es, das betont der Papst: „ zu gehen um zu suchen“, alle „zum Fest einzuladen, die guten und die schlechten Menschen“. Denn er toleriert es nicht, einen von ihnen zu verlieren:

„Es ist ein Gott, der läuft und uns sucht, denn er hat eine gewisse ,liebende Schwäche‘ für die, die verloren gegangen sind. Und wie sucht er sie? So, wie der Schäfer, der im Dunkeln sucht, bis er das verlorene Schaf findet, so wie die Frau, die um die verlorene Münze zu finden, das Haus putzt und sorgsam sucht. So sucht auch Gott: ,dieses Kind werde ich nicht verlieren, es ist mein Kind und ich will es nicht verlieren!‘ Ja, so ist unser Vater: Er sucht uns immer.“

Wenn das verlorene Schaf dann zurückkommt zu den anderen, dürfe keiner sagen: „du bist verloren”, so Franziskus weiter, sondern: „ Du bist einer von uns“, um ihm all seine Würde wieder zu geben. „Es gibt keine Unterschiede, denn Gott bringt alle, die er findet, wieder auf die richtige Bahn. Und wenn er das tut, dann ist er ein Gott, der sich freut“.

„Wie weit entfernt von Gottes Herz waren diese Leute, die gegen ihn redeten! Sie kannten ihn nicht. Sie glaubten, religiös zu sein und gute, gebildete Menschen – aber sie kannten Gott nicht! Oft ist es doch so, dass die Menschen nur so tun, als wären sie gebildet, nicht wahr? Das ist die Scheinheiligkeit des Geredes. Die Freude Gottes hingegen ist die Liebe: ,Ich bin ein Sünder, ich habe dies und jenes getan….‘ - ,Aber ich suche dich trotzdem und bringe dich zurück nach Hause.‘ So ist unser Vater, denken wir daran.“

(rv 07.11.2013 sta)








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