Die kongolesische
Armee hat angekündigt, die Rebellengruppe M23 besiegt zu haben. Der Aufstand der Miliz
sei vorbei. Vertreter der Rebellengruppe räumten ihre Niederlage in einer am Dienstag
veröffentlichten Stellungnahme ein. Die letzten Kämpfe hätten die ganze Nacht von
Dienstag über angedauert, am Morgen dann seien die Rebellen in alle Richtungen, größtenteils
nach Ruanda, geflohen, berichtete ein kongolesischer Offizier.
Annick Bouvier
ist Pressesprecherin des Internationalen Roten Kreuzes in Kinshasa. Sie sagt im Gespräch
mit Radio Vatikan, dass sich die Lage im Ostkongo eindeutig verbessert habe. Man merke
dies konkret daran, dass wieder die Geschäfte offen seien und der Verkehr rolle.
„Auf
den Strassen gibt es sogar schon Stau zu verzeichnen. Es scheint wieder Normalität
im Alltag der Ostkongolesen eingekehrt zu sein. Doch die humanitären Konsequenzen
darf man jetzt nicht übersehen. Es gibt noch viele offene Wunden des Konflikts und
man darf auch nicht vergessen, dass die Gewalt auch in Uganda und Ruanda überschwappte.“
Zwar
seien die M23-Gruppen besiegt worden, doch dies bedeute nicht, dass es keine Konflikte
mehr in dem Land gebe, so Bouvier.
„Es gibt im ganzen Kongo mehrere Rebellengruppen,
die sich gegen die Armee stellen. Die Gewalt ist also weiterhin präsent in dem Land.
Unser Augenmerk haben wir vor allem auf die Binnenflüchtlinge gerichtet. Wir konnten
diese Woche bereits 18 Kinder zurück zu ihren Eltern bringen, die in Ost-Kivu leben.“
Hintergrund Die
M23-Gruppe ist ein Zusammenschluss von ehemaligen Tutsi-Rebellen, die nach dem Friedensabkommen
von 2009 in die kongolesischen Streitkräfte integriert worden waren, dann aber wegen
diverser Streitigkeiten wieder desertierten. Die Rebellen begannen im vergangenen
Jahr einen Aufstand gegen die kongolesische Regierung in Kinshasa. Sie kontrollierten
hierbei wochenlang die östliche Stadt Goma. Nach UNO-Angaben sollen seit 2012 insgesamt
750.000 Menschen aus der Region wegen dem Konflikt geflohen sein.