2013-11-01 13:15:53

Papst beim Angelus: „Heilige sind keine Supermenschen“


RealAudioMP3 Heilige sind keine Supermenschen und sie sind auch nicht perfekt. Das betonte Papst Franziskus beim Angelusgebet zu Allerheiligen auf dem Petersplatz. Der an diesem Freitag begangenen Festtag erinnere alle daran, dass das Ziel unserer Existenz nicht der Tod, sondern das Paradies sei, so Franziskus weiter. Die Heiligen stünden als „Freunde Gottes“ dafür, dass diese Verheißung nicht enttäuscht werde.

„Die Heiligen sind wie wir, wie jeder von uns. Bevor sie die Herrlichkeit des Himmels erreicht haben, haben sie ein ganz normales Leben geführt: mit Freude, Leid und Hoffnung. Und was hat dann ihr Leben verändert? Es war die Liebe Gottes. Als sie die kennen gelernt haben sind sie ihm mit ihrem ganzen Herzen gefolgt. Bedingungslos und nicht scheinheilig haben sie ihr Leben im Dienst der anderen gelebt.“

Papst Franziskus sagte, dass Heilige Männer und Frauen seien, „die die Freude im Herzen tragen und sie an andere weitergeben und er betonte: Heilige hassen niemals. Im Gegenteil seien sie Schöpfer des Friedens und der Versöhnung. Franziskus hob außerdem hervor, dass alle heilig werden könnten: Heilig zu sein, sei kein Privileg weniger Menschen, man müsse einfach nur dem Beispiel Christus folgen, das Evangelium zeige einem den Weg.

„Was sagen uns die Heiligen heute? Sie sagen uns: Vertraut dem Herrn, denn der Herr enttäuscht nicht! Er ist ein guter Freund, er ist immer an unserer Seite. Die Heiligen ermutigen uns mit ihrem Zeugnis, keine Angst zu haben, missverstanden zu werden, wenn wir von ihm und dem Evangelium reden und gegen den Strom schwimmen. Sie zeigen uns: Wer Gott und seinem Wort treu bleibt, spürt seinen Trost und seine Liebe schon auf Erden, und hundertfach dann in der Ewigkeit.“

Nach dem Angelus berichtete Franziskus, dass er am Nachmittag um 16 Uhr beim römischen Friedhof von Verano die Heilige Messe feiern werde. Dabei sei er im Geist mit allen vereint, die in diesen Tagen die Friedhöfe besuchen und der Verstorbenen gedenken.

„Besonders werde ich für die beten, die Opfer von Gewalt wurden, vor allem für die Christen, die gestorben sind, weil sie aufgrund ihres Glaubens verfolgt wurden. Speziell werde ich auch für alle unsere Schwestern und Brüder beten – für Männer, Frauen und Kinder – die verhungert und verdurstet sind, auf der Flucht und der Suche nach besseren Lebensbedingungen. Wir alle haben in diesen Tagen in den Zeitungen die Bilder der grausamen Wüste gesehen. Beten wir jetzt in Stille für diese unsere Brüder und Schwestern.“

Papst Franziskus gedachte hierbei insbesondere an die Opfer des Flüchtlingsdramas in der Wüste des Niger. In der nigrischen Wüste waren am Mittwoch die Leichname von 87 Flüchtlingen entdeckt worden, die offenbar illegal nach Algerien einwandern wollten. Die Flüchtlinge, die meisten von ihnen Kinder, waren verdurstet, nachdem der Lastwagen, der sie transportierte, in der Wüste eine Panne hatte. Der Fahrer brach daraufhin mit einem zweiten Fahrzeug zur Stadt Arlit auf. Er erlitt jedoch eine weitere Panne und kam nicht zurück. Mitarbeiter einer Hilfsorganisation entdeckten die Leichname in der Sahara-Region im Norden des Landes.

(rv/kna 01.11.2013 sta)







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