2013-10-31 11:24:26

Erzbischof Müller beklagt Protestantisierung des Priesterbildes


Auch Katholiken sei heute der wesentliche Unterschied zwischen dem geweihten Priester und dem Priestertum aller Gläubigen nicht mehr bewusst. Mit diesen Worten beklagte Kurienerzbischof Gerhard Ludwig Müller eine Protestantisierung des Priesterbilds in der katholischen Kirche. Müller äußerte sich in einem Beitrag, den die vatikanische Tageszeitung „L’Osservatore Romano“ am Donnerstag veröffentlichte. Als einen Grund für die Krise des Priestertums nennt der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation die Öffnung des katholischen Milieus für die Ergebnisse evangelischer Bibelwissenschaft der 50er und 60er Jahre. Die darin enthaltenen Vorurteile seien oft nicht erkannt worden, so der Erzbischof. Dadurch hätte die radikale Kritik am Kult und an der priesterlichen Vermittlerrolle auch im katholischen Raum Fuß gefasst. Zudem sei das biblische Fundament des Priestertums infrage gestellt worden, so Müller.

Beim dem Text handelt es sich um Auszüge einer Rede, die der Präfekt der Glaubenskongregation am Mittwoch in Palermo gehalten hatte. Anlass war die Vorstellung des zwölften Bandes der Gesammelten Schriften von Joseph Ratzinger/Benedikt XVI. auf Italienisch in der theologischen Fakultät von Sizilien.

(kna/or 31.10.2013 ord)







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