„Es ist nicht gut, dass die Familie alleine sei“: Familientreffen auf dem Petersplatz
„Der Papst trifft
Familien aus der ganzen Welt“: Unter diesem Motto fand an diesem Samstag Nachmittag
auf dem Petersplatz ein großes Familientreffen statt. Weit über 100.000 Menschen waren
gekommen, der Platz und die anliegenden Straßen waren mehr als nur gut gefüllt. Bereits
am Freitag hatte Franziskus die Mitglieder des Päpstlichen Familienrates empfangen,
die Familie sei der Ort, wo man lerne, zu lieben, hatte er in seiner Ansprache gesagt.
„Wenn
die Bibel sagt, dass es nicht gut sei, dass der Mensch alleine sei, dann ist es auch
wahr, dass es nicht gut ist, dass Familien alleine sind.“ So charakterisierte der
Leiter des Familienrates, Erzbischof Vincenzo Paglia, das Treffen auf dem Platz. Man
wolle ein „Netz der Solidarität“ weben, das „die Welt umarme.“
Den ganzen Nachmittag
über kamen immer wieder Familien auf die Bühne vor dem Petersdom, um von sich zu erzählen.
In diesen Zeugnissen zeigte sich, wie verschieden Familie sein kann, gar nicht einheitlich
und an der alten westeuropäischen Vorstellung der Kleinfamilie ausgerichtet: Paare
über Kulturen hinweg, Paare ohne ausreichende finanzielle Mittel aber voller Hoffnung,
Familien über ganze Generationen und mit den Schwierigkeiten des Alterns: Viele verschiedene
Formen von Familie präsentierten sich auf dem Petersplatz.
In den Zeugnissen
zeigten sich aber auch die Schwierigkeiten für das Familienleben: Trennung und Verlust
genauso wie die Vertreibungen und Zerstörungen durch Bürgerkriege wie dem im Nahen
Osten. Afrikanische Familien sprachen, die in Lampedusa gelandet waren. Familien aus
Israel, Syrien und dem Libanon berichteten von ihrem Leben. Um die Familien dort besonders
zu unterstützen wurde eine sms-Aktion während des Nachmittages gestartet, alle Teilnehmer
waren eingeladen, ihre Solidarität auszudrücken.
Die Veranstaltung bildet einen
weiteren Höhepunkt im bis Ende November dauernden "Jahr des Glaubens". Papst Franziskus
traf am Samstagnachmittag mit den Teilnehmern zu einem Wortgottesdienst zusammen.
Am Sonntagvormittag wird Fanziskus mit den Teilnehmern eine Papstmesse auf dem Petersplatz
feiern.