Die Bischofskonferenz hat die Rückgabe enteigneter tschechischer Kirchengüter verteidigt.
Der Kirche gehe es dabei „nicht um die Übernahme fremden oder gemeinsamen Eigentums,
sondern um die Verwaltung ihr zustehenden Eigentums“, hieß es in einem Schreiben des
Konferenzvorsitzenden, Kardinal Dominik Duka, aus dem die österreichische katholische
Nachrichtenagentur Kathpress am Dienstag zitierte.
Duka kritisierte laut Bericht,
dass die Rückgabe enteigneter Kirchengüter Wahlkampfthema sei, obwohl das Gesetz nach
zwei Jahrzehnten des Tauziehens „von einem demokratisch gewählten Parlament beschlossen
wurde, vom Verfassungsgericht bestätigt wurde und in Kraft getreten ist“. Zuletzt
im Juni dieses Jahres hatte das Verfassungsgericht des Landes eine Beschwerde linker
Oppositionspolitiker gegen das Gesetz zurückgewiesen.
Das Gesetz sieht vor,
dass der Staat den Kirchen im Land 56 Prozent der in kommunistischen Zeiten konfiszierten
Gebäude, Wälder und Bodenstücke zurückgibt. Zusätzlich sollen 59 Milliarden Kronen
(rund 2,3 Milliarden Euro) über einen Zeitraum von 30 Jahren an die Kirchen ausgezahlt
werden. Unter Berücksichtigung der Inflation müsste der Staat insgesamt etwa 80 Milliarden
Kronen (rund 3,1 Milliarden Euro) erstatten. Im Gegenzug sollen der Vereinbarung zufolge
bestehende staatliche Subventionen für die Kirchen zurückgefahren werden. Derzeit
bezahlt der Staat unter anderem die Gehälter für kirchliche Würdenträger.