UNO/Vatikan: „Nicht der Staat, sondern die Familie erzieht Kinder“
„Jedes Kind hat vor allem ein Recht darauf, überhaupt geboren zu werden.“ Das sagte
der Vatikan-Beobachter bei den Vereinten Nationen, Erzbischof Francis Chullikat, jetzt
bei einer UNO-Sitzung zur Konvention über die Rechte von Kindern. Eine vorgeburtliche
Diagnostik, die darüber entscheide, ob ein Kind zur Welt gebracht werden solle, sei
unvereinbar mit der Konvention, so der päpstliche Diplomat. Das ungeborene Kind sei
„ein Mitglied der Menschheitsfamilie und gehört nicht zu einer Unterkategorie des
Menschlichen“, sagte Chullikat. Um der wohlverstandenen Rechte des Kindes willen stünden
außerdem die Staaten in der Pflicht, „die Familie zu beschützen, zu fördern und zu
stärken“: „Nicht der Staat, sondern die Familie gibt unseren Kindern ein Zuhause,
ernährt und erzieht sie zum Besten der nächsten Generation der Gesellschaft.“
Der
Erzbischof wehrte sich gegen einige Formulierungen wie „sexuelle Identität“ oder „gender“
im Dokument eines UNO-Komitees. Sie stellten eine „unglückliche Wortwahl“ dar und
entsprächen keineswegs „einem internationalen juridischen Konsens“. Chullikat verwahrte
sich auch dagegen, Abtreibungen als „sicher“ einzustufen: „Keine Abtreibung ist jemals
sicher, weil sie das Leben des Kindes tötet und die Mutter schädigt.“ Eine internationale
Konferenz über Bevölkerungswachstum und Entwicklung habe explizit festgestellt, „dass
Abtreibung niemals als Methode der Familienplanung gefördert werden darf“. Die Ansprache
vom 17. Oktober wurde erst an diesem Dienstag vom Vatikan bekanntgegeben.