Angelus: „Der Kampf gegen das Böse ist hart“ – Nein zu Proselytismus
Warum rät Jesus den
Menschen, ohne Unterlaß zu beten? Das fragte Papst Franziskus an diesem Sonntag bei
seinem Angelusgebet am römischen Petersplatz. „Kennt Gott denn nicht längst unsere
Bitten? Warum sollen wir dermaßen insistieren? Das ist eine gute Frage, denn sie vertieft
einen sehr wichtigen Aspekt des Glaubens. Gott ist auf unserer Seite, speziell wenn
wir in Schwierigkeiten sind und gegen das Böse außerhalb und in uns ankämpfen, und
unsere Waffe bei diesem Kampf ist das Gebet. Es läßt uns seine Anwesenheit spüren,
seine Barmherzigkeit, seine Hilfe. Doch dieser Kampf gegen das Böse ist hart und zäh,
er verlangt Geduld und Widerstandskraft... Wenn der Glaube erlischt und das Beten
verstummt, dann gehen wir im Dunkeln vorwärts und kommen vom Weg des Lebens ab.“
Inständiges
Beten ist also nach Ansicht des Papstes „Ausdruck des Glaubens an einen Gott, der
uns auffordert, jeden Tag und jederzeit mit ihm zu kämpfen, um das Böse mit dem Guten
zu besiegen“.
Franziskus erinnerte auch an den Weltmissionssonntag, den die
Kirche feiert. Die „Methode der christlichen Mission“ sei „nicht Proselytismus“, sondern
das „Weitergeben des Feuers, das die Seele wärmt“. „An diesem Tag sind wir allen
Missionaren nahe, die ohne viel Aufhebens arbeiten und ihr Leben hingeben. Wie die
Italienerin Afra Martinelli, die viele Jahre in Nigeria gearbeitet hat und vor ein
paar Tagen bei einem Raubüberfall ums Leben kam: Alle haben sie betrauert, Christen
wie Muslime. Sie hat das Evangelium mit dem Leben bezeugt und mit dem von ihr aufgebauten
Werk, einem Unterrichtszentrum – und so hat sie die Flamme des Glaubens weitergegeben
und den guten Kampf gekämpft!“
Papst Franziskus drückte auch den Opfern
des Erdbebens auf den Philippinen seine Nähe aus. (rv 20.10.2013 sk)